Geheimnisse der Klosterskriptorien:
Entstehung von Handschriften
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Mittelalterliche Klosterskriptorien waren hochentwickelte Produktionsstätten, in denen Mönche über tausend Jahre lang handgeschriebene Bücher herstellten. Diese Werkstätten bildeten die Grundlage der westlichen Literaturkultur und bewahrten und überlieferten das antike Erbe und christliche Texte an die Nachwelt.
Scriptoria fungierten als hoch organisierte Industrien mit klarer Arbeitsteilung, spezialisierten Technologien zur Herstellung von Pergament und Tinte und einzigartigen Methoden zum Kopieren und Verzieren von Manuskripten.
2 Arbeitsorganisation und Aufgabenteilung
3 Werkstoffe und Fertigungstechnologien
4 Architektonische Merkmale der Skriptorien
5 Der Prozess der Manuskripterstellung
6 Regionale Zentren und Besonderheiten
7 Der Niedergang der klösterlichen Skriptorien
8 Das Erbe der klösterlichen Skriptorien
Geschichte der Entstehung und Entwicklung von Skriptorien
Die ersten europäischen Skriptorien entstanden im 6. und 7. Jahrhundert in Süditalien, Frankreich, Irland und Spanien. Der Aufstieg klösterlicher Institutionen im frühen 6. Jahrhundert prägte die europäische Literaturkultur und bewahrte selektiv die Literaturgeschichte des Westens. Mönche kopierten Hieronymus’ lateinische Vulgata und die Kommentare der frühen Kirchenväter für Missionszwecke und den Gebrauch innerhalb des Klosters.

Der Begriff „Skriptorium“ leitet sich vom lateinischen Wort „scriptor“ ab, was Schreiber oder Kopist bedeutet. Unter dem Skriptorium verstand man weniger einen separaten Raum innerhalb des Klosters, sondern vielmehr den Prozess der Manuskriptherstellung. Bis ins 8. Jahrhundert erledigten die Kopisten die Arbeit auf den Knien, danach, ikonografischen Angaben zufolge, an Tischen.
Die Ära Karls des Großen war eine Zeit blühender Schreibstuben. Besonders berühmt war das Skriptorium des Klosters St. Martin in Tours, dessen Abt Alkuin war. Diese Zeit war geprägt von der Standardisierung der karolingischen Minuskel und dem regen Kopieren religiöser und weltlicher Texte.
Bis zum 13. Jahrhundert wurden Bücher ausschließlich von Mönchen kopiert. Einige von ihnen arbeiteten sogar „nebenbei“ und erzielten einen gewissen Gewinn. Das Kopieren von Manuskripten scheint auch heute noch die typischste tägliche Arbeit der Mönche zu sein, obwohl ihre Aktivitäten nicht auf diese Art von Beschäftigung beschränkt waren.
Arbeitsorganisation und Aufgabenteilung
In Skriptorien herrschte meist eine Arbeitsteilung. Mönche arbeiteten eng zusammen, um das Pergament vorzubereiten, die Linien für die Schreibfläche zu markieren, den Text zu kopieren und dekorative Initialen, Ränder und Miniaturen zu malen. Beim Kopiervorgang gab es eine klare Arbeitsteilung zwischen den Mönchen, die das Pergament für das Kopieren vorbereiteten, indem sie die Oberfläche glätteten und mit Kreide bestrichen, denen, die das Pergament markierten und den Text kopierten, und denen, die den Text illuminierten.
Buchmaler und Schreiber arbeiteten in komplexen Interaktionen zusammen, die ein einfaches Verständnis der klösterlichen Manuskriptproduktion unmöglich machen. Manchmal war ein einzelner Mönch für alle Phasen der Manuskriptherstellung zuständig. Die klösterliche Produktion bot ein wertvolles Tauschmittel.
Ein Mönch kopierte täglich drei, fünf oder sechs Blätter im Quartformat. Die Arbeit in den Skriptorien galt als gottgefällig und ehrenhaft. Aus der Sicht von Petrus Venerabilis war das Kopieren die nützlichste Arbeit, da es dem Einsiedler ermöglichte, „die Früchte des Geistes zu züchten und den Teig für das himmlische Brot der Seele zu kneten“.
Nicht alle Mönche konnten schreiben, und nicht alle hatten eine leserliche Handschrift und gutes Sehvermögen für lange Arbeitsstunden. Die Kunst des Schreibens war jedoch unter Mönchen viel weiter verbreitet als in der Welt. Sogar Nonnen konnten schreiben, da sie sagten: Sie ist dazu bestimmt, Nonne zu werden, da sie gut singen und lesen kann.
Spezialisierung und berufliche Rollen
Schreiber, Übersetzer, Buchbinder, Redakteure, Künstler, Pergamentmacher und Juweliere arbeiteten an dem Buch. Auch Laien halfen den Mönchen. Seit dem 13. Jahrhundert begannen auch Laien und Geistliche, Bücher zu kopieren.
Jede im Skriptorium verwendete Handschrift war möglicherweise spezifisch für ein bestimmtes Kloster und wurde in den von diesem Kloster gegründeten Häusern praktiziert. Jeder Buchstabe und jede Kontraktion eines Wortes bestand aus einer gezielten Abfolge von Strichen – dem „Ductus“ des jeweiligen Buchstabens bzw. der Kontraktion. Form, Richtung und Reihenfolge der Striche wurden durch den gewählten Schreibstil bestimmt.
Werkstoffe und Fertigungstechnologien
Pergament herstellen
Die meisten mittelalterlichen Manuskripte wurden auf speziell behandelte Tierhäute, sogenanntes Pergament oder Velin, geschrieben, die als haltbarer und leicht elastisch galten. Die Häute wurden zunächst in einer Kalklösung eingeweicht, um das Fell zu lösen. Nach dem Entfernen des Fells wurde die Haut gedehnt, abgeschabt und im noch feuchten Zustand erneut gedehnt.
Während die Häute trockneten, passte der Handwerker die Spannung an, damit die Häute straff blieben. Dieser Zyklus aus Schaben und Dehnen wurde mehrere Tage lang wiederholt, bis die gewünschte Dicke erreicht war. Laut Theophilus umfasste die Herstellung von Pergament die folgenden Schritte: Die Rohhäute wurden gründlich mit Wasser gewaschen und dann mehrere Tage eingeweicht.
Die Häute wurden acht Tage lang (im Winter sechzehn Tage) in eine Mischung aus gelöschtem Kalk und Wasser gelegt. Nach dem Enthaaren wurden die Häute erneut für die gleiche Zeit in einer Mischung aus gelöschtem Kalk und Wasser eingeweicht. Es folgten ein erneutes Waschen und ein zweitägiges Einweichen in Wasser. Anschließend wurden die Häute auf einen Trockenrahmen gespannt und an den Rändern gleichmäßig gespannt.
Produktion von Tinten und Schreibgeräten
Die Herstellung von Alltagsgegenständen im Mittelalter war oft zeit- und arbeitsintensiv. Benötigte man beispielsweise Tinte und musste diese selbst herstellen, konnte es Wochen dauern, bis man die Feder ins Tintenfass tauchen konnte. Es sind verschiedene Methoden zur Tintenherstellung im Mittelalter bekannt, da Anleitungen zur Herstellung erhalten sind.
Eine Vorschrift von Theophilus Presbyter aus dem frühen 12. Jahrhundert sah vor, Weißdornholz im April oder Mai, bevor die Blüten oder Blätter erschienen, zu schneiden, es zu kleinen Bündeln zusammenzufassen und zwei, drei oder vier Wochen im Schatten zu lassen, bis es vollständig getrocknet war. Anschließend wurden diese Dornen mit Holzhämmern auf ein hartes Stück Holz geschlagen, bis die Rinde vollständig abgezogen war, und das Holz wurde sofort in ein Fass mit Wasser gelegt.
Nachdem man zwei, drei, vier oder fünf Fässer mit Rinde und Wasser gefüllt hatte, ließ man sie acht Tage lang stehen, bis das Wasser den gesamten Saft aus der Rinde gezogen hatte. Dieses Wasser wurde dann in einen sehr sauberen Topf oder Kessel gegeben, auf das Feuer gestellt und erhitzt. Von Zeit zu Zeit wurde etwas Rinde in den Topf gegeben, um den darin verbliebenen Saft abzukochen.
Es gab zwei verschiedene Arten von Tinte. Im Skriptorium wurde die Tinte in Tintenhörnern aufbewahrt. Zahlreiche mittelalterliche Rezepte zur Herstellung von Tinte sind erhalten geblieben. Ein Schreiber konnte ohne ein Tintenfass nicht schreiben. Der Behälter war tragbar, vermutlich mit einem Schraubverschluss, und war mit einer Kordel an einem länglichen Federmäppchen befestigt.
Materialien zum Schreiben vorbereiten
Nicht alle mittelalterlichen Manuskripte wurden auf Pergament geschrieben. Das Mittelalter bewahrte eine lange Tradition der Papyrusproduktion. Das Wort Papyrus bezeichnet eine dicke Papiersorte, die aus dem Mark der Papyruspflanze hergestellt wurde. Bis zum 7. oder 8. Jahrhundert war dieses zerbrechliche ägyptische Schilfrohr ein kostengünstiges Material, das sich für Schriftrollen eignete, für die Bindung von Texten in Büchern jedoch nicht ausreichte.
Papyrusseiten neigten dazu, beim wiederholten Umblättern abzubrechen, und die Falten waren nicht stark genug, um dem ständigen Druck der Nähfäden auf den Rücken standzuhalten. Papyrus, der nicht haltbar war, wurde normalerweise in Form einer Schriftrolle hergestellt.
Architektonische Merkmale der Skriptorien
Aufgrund der weit verbreiteten Zerstörung von Klostergebäuden während der Klosterauflösungen ist es schwierig, mit Sicherheit zu sagen, wie ein typisches Skriptorium aussah. Erhaltene Räume, die einst zum Schreiben genutzt wurden, liefern jedoch einige Hinweise, ebenso wie fragmentarische zeitgenössische Zeugnisse wie Baupläne.
Die Studie von Walter Horn und Ernst Born über den erhaltenen Plan des Klosters St. Gallen vermittelt einen Eindruck von der optimalen Gestaltung des Skriptoriums. An der Nord- und Ostwand befinden sich sieben Schreibpulte; sieben Fenster dazwischen sorgen für ausreichend Licht. In der Mitte des Raumes steht ein großes rechteckiges Möbelstück mit den Maßen zwei mal drei Meter.
Es liegt nahe, dies als einen Tisch mit darunterliegenden Regalen zu interpretieren, auf denen während des Kopiervorgangs Bücher aufbewahrt wurden. Entlang der West- und Südwand des Raumes befinden sich Wandbänke, die den Aufsehern Sitzgelegenheiten und den Schreibern Ruheplätze boten. Die Schreibtische waren einen Meter mal einen Meter groß. So konnten sieben Mönche gleichzeitig an bequemen Tischen bei idealen Lichtverhältnissen arbeiten.
Der wichtigste Aspekt eines Skriptoriums war seine Fähigkeit, Licht durchzulassen. Die erstaunlich filigranen und winzigen Buchstabenformen und die Präzision der Illumination in vielen Manuskripten zeigen, wie wichtig es für Schreiber war, unter guten Lichtverhältnissen zu arbeiten. Das Skriptorium in St. Gallen war ideal nach Osten ausgerichtet, um das Morgenlicht optimal zu nutzen.
In manchen Klostern, wie der ehemaligen Abtei St. Peter in Gloucester – der heutigen Kathedrale von Gloucester – erfolgte die Manuskriptproduktion im Kreuzgang. Jeder Mönch saß in einem Carrel, einer Nische mit einem Tisch, an dem er arbeiten konnte. Die umfangreiche Manuskriptsammlung der Abtei kann zwar als Beleg für eine konzertierte Schreibtätigkeit herangezogen werden, doch gibt es keine Hinweise auf einen separaten, eigens dafür errichteten Schreibraum.
Der Prozess der Manuskripterstellung
Vorbereitungsphasen
Die Herstellung einer mittelalterlichen Handschrift umfasste die Pergamentherstellung, das Schreiben und das Binden. Die Blätter wurden aus Pergament geschnitten, und für jedes Blatt konnten mehrere Blätter erforderlich sein. Für die Herstellung einer Luxusbibel waren unter Umständen Tausende von Blättern nötig.
Die Blätter wurden zu Bifolia (lateinisch für zwei Blätter oder Seiten) gefaltet. Die Blätter wurden als Markierungshilfen mit einem Messer oder einer anderen Metallspitze durchstochen. Die Markierungen wurden mit Kaltnadel (mit einem angespitzten Griffel) oder Bleispitze vorgenommen. Die Markierungen bestimmten Position, Anzahl und Abstand der Textzeilen auf dem Folio (Seite oder Blatt).
Wenn der Kunde großzügig war, ließ er schöne große Ränder und viel Platz zwischen den Zeilen. Doppelblätter wurden zu einem Buch oder einer Lage zusammengefasst. Lagen bestanden oft aus vier Doppelblättern (Quaternionen genannt), was acht Folios ergab. Bücher bestanden aus mehreren Lagen, die gefaltet und zusammengenäht wurden.
Schreibtechniken und Materialien
Bei der Feder könnte es sich um eine Gänsefeder gehandelt haben, die im Spätsommer während der Gänsemauser am Seeufer gefunden wurde. Der Flügel, aus dem die Feder stammte, war von Bedeutung: Der rechte Flügel trug Federn, die sich zum Schreiber hin krümmten. Die Spitze der Feder war schräg abgeschnitten, wodurch eine charakteristische Keilform entstand, die den auf- und absteigenden Strichen unterschiedliche Breite verlieh.
Es wurde eine Schreibfeder angefertigt, die aus einer Gänsefeder bestehen könnte, die im Spätsommer während der Mauser am Seeufer gesammelt wurde. Für Rechtshänder war eine Feder aus dem rechten Flügel des Vogels besser geeignet, da sie sich natürlich zur Hand des Schreibers hin krümmte. Die Schreibfeder wurde mit einem speziellen Messer, einem Federmesser, geschärft, wodurch eine gespaltene Spitze entstand, die es ermöglichte, den Tintenfluss zu kontrollieren.
Die meisten ausgebildeten Kalligrafen verwendeten entweder Gouache oder Stifttusche. Beide werden mit Bindemitteln pigmentiert. Das hinzugefügte Wasser diente lediglich dazu, das Pigment dorthin zu transportieren, wo es benötigt wurde. Sobald das Wasser verdunstet war, verband das Bindemittel die Pigmente miteinander und befestigte sie am Träger, in diesem Fall Pergament. Dies gewährleistete die Archivqualität.
Regionale Zentren und Besonderheiten
Zu den berühmtesten Klöstern mit entwickelten Skriptorien gehörten die Zwillingsklöster Wearmouth und Jarrow im Nordosten Englands (Heimat des Ehrwürdigen Beda), St. Martin von Tours in Frankreich, Santo Domingo de Silos in Nordspanien und Monte Cassino in Süditalien. Die Einbandstile variierten ebenso stark wie die Schrift- und Verzierungsstile, jeweils abhängig von der geografischen Lage und der Produktionsperiode.
Im frühen Mittelalter war die im Skriptorium verwendete Handschrift möglicherweise auf ein bestimmtes Kloster beschränkt und wurde dann in den vom Kloster gegründeten Häusern verwendet. Einige Handschriften waren eindeutig kursiv oder flüssig, wobei die Striche die Buchstaben in ineinandergreifenden Mustern verbanden.
Vergleiche charakteristischer regionaler, periodischer und kontextueller Handschriftenstile offenbaren tatsächlich soziale und kulturelle Verbindungen zwischen ihnen, da neue Handschriften von reisenden Völkern entwickelt und verbreitet wurden, je nachdem, was diese Völker darstellten, und anhand der Beispiele von Manuskripten, die von einem Kloster zum anderen weitergegeben wurden.
Reformationsbewegungen und ihr Einfluss
Hochmittelalterliche Klostergemeinschaften, die eine institutionelle Erneuerung anstrebten, hatten eine Reihe von Strategien zur Verfügung. Eine der gängigsten war die Wiederbelebung (oder Schaffung) eines Skriptoriums, die Ausweitung der Buchproduktion und die Erweiterung des Textrepertoires der Gemeinschaft, um ihr kulturelles Leben wiederzubeleben.
Wissenschaftler haben sich oft auf solche Momente der Textproduktion konzentriert, um die Praktiken und die Ideologie der Reform zu verstehen. Im 11. und 12. Jahrhundert konzentrierten sich die Studien oft auf die in dieser Zeit kopierten Texte, insbesondere auf die erneute Beschäftigung mit patristischen Texten, monastischen Klassikern und biblischen Texten.
In den letzten Jahrzehnten haben Wissenschaftler auch der materiellen Struktur dieser Texte mehr Aufmerksamkeit geschenkt und Format, Dekoration und Layout als Beleg für die Rolle der Manuskripte bei der Erneuerung der Klosterkultur untersucht. Zu den charakteristischsten Artefakten der Klosterneubildung zwischen 1000 und 1150 zählten die großformatigen, lesepultgroßen Pandekte, die oft als „Riesenbibeln“ bezeichnet werden.
Der Niedergang der klösterlichen Skriptorien
Ab dem 13. Jahrhundert erlebten die Skriptorien einen Niedergang. Die Buchproduktion wurde zunehmend von städtischen Handwerkern übernommen. Mit dem Wachstum der Städte und der Übergabe der Buchproduktion an Handwerker verloren die Skriptorien an Bedeutung. Im Spätmittelalter waren weltliche Manuskriptwerkstätten alltäglich geworden, und viele Klöster kauften mehr Bücher, als sie selbst produzierten.
Zunehmend unterstützten auch Laienschreiber und Buchmaler von außerhalb des Klosters die Kirchenschreiber. Die Klostergemeinschaften, die diese riesigen Manuskripte herstellten, taten dies oft im Rahmen von Reformprogrammen. Diese riesigen Bibeln dienten nicht nur liturgischen Zwecken, sondern symbolisierten auch die spirituelle Erneuerung und das kulturelle Prestige des Klosters.
Der Übergang von der klösterlichen zur weltlichen Buchproduktion spiegelte umfassendere Veränderungen in der mittelalterlichen Gesellschaft wider. Der Aufstieg der Universitäten, die zunehmende Alphabetisierung der Laien und die Entwicklung der städtischen Kultur führten zu einer neuen Nachfrage nach Büchern, die die klösterlichen Skriptorien nicht mehr decken konnten. Kommerzielle Werkstätten konnten schneller arbeiten und Bücher in größeren Mengen produzieren.
Das Erbe der klösterlichen Skriptorien
Klösterliche Schreibstuben haben die westliche Kultur nachhaltig geprägt. Sie bewahrten und vermittelten das klassische Erbe der Antike und legten damit den Grundstein für die intellektuelle Erneuerung des Spätmittelalters. Die in Schreibstuben entwickelten Techniken – von der Pergamentherstellung bis hin zu kalligrafischen Stilen – wurden Jahrhunderte nach ihrem Niedergang weiter verwendet.
Die Produkte der Klöster dienten als wertvolles Tauschmittel und förderten die kulturellen Verbindungen zwischen verschiedenen Regionen Europas. Manuskripte reisten zwischen Klöstern hin und her und verbreiteten nicht nur Texte, sondern auch künstlerische Stile, technische Innovationen und intellektuelle Ideen. Dieser Prozess des kulturellen Austauschs legte den Grundstein für die Entstehung einer gesamteuropäischen intellektuellen Tradition.
Vor der Einführung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern Mitte des 15. Jahrhunderts wurden Bücher in Westeuropa von Hand geplant, geschrieben, verziert und gebunden. Während eines Großteils des Mittelalters, beginnend in der Spätantike, befanden sich die Zentren der Buchproduktion in den klösterlichen Skriptorien, wo Mönche im Rahmen ihrer täglichen religiösen Pflichten Bücher herstellten.
Skriptorien fungierten als hochentwickelte Produktionszentren, die spirituelle Praxis und technisches Können vereinten. Mönche kopierten Texte, bewahrten und interpretierten so kulturelles Erbe und schufen Kunstwerke, die religiösen, pädagogischen und ästhetischen Zwecken dienten. Ihre Arbeit erforderte nicht nur Lese- und Schreibkenntnisse, sondern auch fundierte Kenntnisse in der Materialherstellung, Kalligrafie und künstlerischen Gestaltung.
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