„No Logo“ von Naomi Klein Automatische übersetzen
„No Logo“ erschien erstmals im Jahr 2000 und ist Naomi Kleins klassische Untersuchung der Globalisierung und ihrer Unzufriedenheit am Ende des 20. Jahrhunderts. Was als journalistische „Ahnung“ über die wachsende konzernfeindliche Stimmung auf dem Universitätsgelände begann, entwickelte sich zu einer umfassenden Enthüllung des unterirdischen Gesellschafts- und Wirtschaftssystems, das hinter unserem logogetriebenen Konsum lauert.
Die Hypothese des Buches lautet: „Je mehr Menschen die Markengeheimnisse des globalen Logo-Webs entdecken, desto mehr wird ihre Empörung die nächste große politische Bewegung anheizen, eine riesige Oppositionswelle, die sich direkt gegen transnationale Unternehmen richtet, insbesondere gegen solche mit sehr hohem Namen.“ -Markenbekanntheit“ (xx). „No Logo“ entfaltet diese Hypothese in vier Hauptteilen: „No Space“, „No Choice“, „No Jobs“ und „No Logo“. Zusammengenommen sollen diese Untersuchungen die ineinandergreifenden kulturellen, kommerziellen und wirtschaftlichen Bedingungen aufdecken, die eine neue Form des Aktivismus für das 21. Jahrhundert hervorgebracht haben.
„No Space“ untersucht die Kolonisierung von Kultur und Bildung durch Unternehmenswerbung und Botschaften. Laut Klein ist diese Kolonisierung das Ergebnis eines entscheidenden Wandels in der Geschäftsstrategie und im Marketing, der in den 1980er Jahren begann, sich aber in den frühen 1990er Jahren wirklich beschleunigte. Anstelle ihrer früheren Rolle als bloße Darstellung ihrer Produkte wurden Unternehmenslogos und Markenzeichen erweitert und umfassten ein breites Spektrum sozialer und kultureller Bedeutungen, von Kunst und Musik bis hin zu persönlichen Wellness- und Lifestyle-Verpflichtungen. Durch diesen Wandel wurden die konzeptionellen Beschränkungen der Werbung, die für ältere Marken galten, aufgehoben. Während Campbell’s echte Suppendosen verkauft, verkauft Nike die Ideen von Sport, Ausdauer, Fitness und Wettbewerb durch eine Reihe von Marketingtechniken, die diese Vorstellungen mit seinen Produkten verbinden. Dadurch war es dem Unternehmensmarketing möglich, in bisher nicht kommerzialisierte Bereiche vorzudringen. Alles, von Konzerten und Toilettenkabinen auf dem Campus bis hin zu den Fassaden ganzer Stadtteile, wurde potenziell markenfähig, was zur Folge hatte, dass der nicht für Unternehmen genutzte Raum stark zurückging.
„No Choice“ befasst sich mit den Folgen dieser Markenomnimacht für Konsumenten. Die schnelle Expansion multinationaler Ketten wie Walmart und Starbucks hat die kleinere, lokale Konkurrenz auf der ganzen Welt ausgelöscht. Das Ergebnis ist ein deutlicher Verlust an Auswahlmöglichkeiten für den Durchschnittsbürger: Die gleichen monolithischen Marken folgen uns überall hin, von der Kleinstadt in den USA bis nach Paris und Shanghai. Allerdings geben sich Großkonzerne nicht damit zufrieden, möglichst viele Einzelhandelsstandorte zu errichten. Wie Klein argumentiert, hat die Verbreitung von Markenerlebnissen, von Themenparks bis hin zu Urlaubspaketen (z. B. Disney), die vermeintliche Vielfalt an Optionen auf dem freien Markt zunichte gemacht.
„No Jobs“ wendet sich den zentralen wirtschaftlichen Mechanismen der jüngsten Unternehmensexpansion zu. Nach der Zerschlagung von Gewerkschaften und der Schließung von Fabriken im Inland verlagerten nordamerikanische und europäische Konzerne den Großteil ihrer Produktion ins Ausland auf billige, oft unregulierte Arbeitsmärkte in Asien und Lateinamerika. Indem sie sich von den Belastungen der Fertigung befreiten, konnten Unternehmen ihre Ressourcen auf Markenbildung und Marketing konzentrieren und gleichzeitig enorme Gewinne durch minimale Produktionskosten erzielen. Für Klein war das Ergebnis für die meisten Menschen durchweg negativ: Den Entwicklungsländern wurden Bedingungen in Ausbeutungsfabriken aufgezwungen, während der Arbeitsmarkt im Westen zunehmend von prekären, nicht gewerkschaftlich organisierten Teilzeitkräften dominiert wird.
Schliesslich bietet „No Logo“ einen Überblick über vielfältige aktivistische Reaktionen auf den Aufstieg multinationaler Marken. Klein betrachtet verschiedene oppositionelle Praktiken, von der Beleidigung von „Culture Jammers“ und Scherz-Hackern bis hin zur Rückgewinnung des öffentlichen Raums durch Straßenfeste und gewinnschmälernde Boykottkampagnen. Diese vielfältigen Erscheinungsformen einer gemeinsamen konzernfeindlichen Haltung weisen auf eine erneute Bereitschaft hin, sich der Macht der Konzerne direkt entgegenzustellen. Auch wenn er einigen dieser Ansätze alles andere als unkritisch gegenübersteht, argumentiert Klein letztendlich, dass die bunt zusammengewürfelte Generation junger Aktivisten und Organisatoren, die rund um den Globus entstehen, den Grundstein für eine neue internationale politische Bewegung legt.
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