Girl with a Watering Can Pierre-Auguste Renoir (1841-1919)

Beschreibung des Gemäldes Das Mädchen mit der Gießkanne von Pierre Auguste Renoir

Pierre Auguste Renoir ist einer der berühmtesten Vertreter des Impressionismus. Berühmt wurde er als weltlicher Porträtist - er war der erste Impressionist, der sich beim wohlhabenden Publikum durchsetzte, das es für schick hielt, ein Porträt bei Renoir in Auftrag zu geben. Den Wohlhabenden gefiel der leichte Hauch von Sentimentalität, der dem Werk des Künstlers innewohnt.

In den Werken von Renoir gibt es viele Bilder, in denen Mädchen die Hauptrolle spielen. Das Gemälde "Mädchen mit Gießkanne" besticht durch seine Spontaneität, es wirkt wie ein zufällig aufgenommenes Foto. Das kleine Mädchen auf dem Bild blickt nicht auf den Betrachter, sondern irgendwo in der Ferne, in den Tiefen des Gartens. Das Mädchen trägt ein dunkelblaues, reich mit Spitze verziertes Kleid mit großen Zierknöpfen, einen Spitzenunterrock und adrette Stiefel. An der Kleidung kann man erkennen, dass die Heldin aus einer wohlhabenden Familie stammt.

Das kleine Mädchen hält eine kleine Gießkanne in der Hand. Wahrscheinlich hat das Mädchen mit seiner Hilfe gerade die vielen bunten Blumen gegossen, die den Garten bevölkern. Das kleine Mädchen sieht glücklich und zufrieden, aber auch ernst aus - es freut sich, eine so große Aufgabe zu bekommen und hofft, sie ernst zu nehmen. Ihre zarten blonden Locken sind zu einer roten Schleife gebunden, ihre Wangen sind gerötet und ihre kleinen Augen blicken verschmitzt und verspielt.

Die Technik der Leinwand ist typisch für den späten Impressionismus. Dieser Stil zeichnet sich durch kleine, mosaikartige Pinselstriche aus, die sich zu einem vollständigen Gemälde zusammenfügen. Die Textur schließt Umrisse und klare Grenzen aus, alle Motive sind leicht verschwommen - so wie kurzsichtige Menschen die Welt sehen. Die Farben gehen durch eine Fülle von Halbtönen und Tönen nahtlos ineinander über. Renoir war der Meinung, dass für die Vermittlung der Leichtigkeit einer Landschaft oder eines Porträts saubere, zarte, verschwommene Übergänge ausreichen - das Gemälde "Mädchen mit der Gießkanne" ist ein anschaulicher Beweis dafür.