Seven Works of Mercy Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571-1610)

Beschreibung von Caravaggios Gemälde Die sieben Akte der Barmherzigkeit

Der italienische Maler Caravaggio vollendete im Januar 1607 sein einzigartiges Gemälde zu biblischen Themen, Die sieben Akte der Barmherzigkeit. Zuvor hatten die Künstler die 7 Akte auf separaten Leinwänden dargestellt. Caravaggio sollte auch die traditionelle Umsetzung der Gebote des Evangeliums in Gemälden wiederholen. Aber der Künstler hat einen neuen Blick auf den Prozess geworfen. Für die Kathedrale von Pio Monte in Neapel malte Caravaggio eine große Leinwand, auf der er alle 7 Akte der Barmherzigkeit darstellte.

Nach dem Evangelium umfassen die Taten der Barmherzigkeit 6 Punkte, zu denen noch ein weiterer aus dem Alten Testament hinzukommt. Die christliche Tradition empfiehlt jedem Gläubigen, folgende gute Taten zu vollbringen: dem Hungrigen zu essen und dem Durstigen Wasser zu geben, einen Fremden zu beherbergen, die Kleidung mit dem Nackten zu teilen, die Kranken und Gefangenen im Gefängnis zu besuchen. Der letzte hinzugefügte Punkt ist die Anweisung, die Toten zu begraben.

Caravaggio hat alle Taten des Wohlwollens in einer einzigen Komposition zusammengefasst. Das Bild wirkt chaotisch, was aber den Eindruck der gezeigten Motive nur noch verstärkt. Auf der rechten Seite füttert eine Frau einen Gefangenen, der sich ängstlich umschaut. Der Künstler hat zwei Handlungen in einer Szene vereint: die Speisung des Hungrigen und den Besuch des Mannes im Gefängnis.

In der Nähe der Frau sehen wir einen Leichenzug. Die Leiche wird hinausgetragen, wobei der Weg mit einer brennenden Fackel beleuchtet wird. Ein junger Mann, der in der Nähe steht, reißt sich den Mantel vom Leib, um seine Kleidung mit zwei armen Menschen zu teilen, von denen einer krank und der andere nackt ist.

Auf der linken Seite des Bildes empfängt der Gastwirt den einsamen Wanderer. Gleich darüber löscht Samson seinen Durst aus dem Rachen eines Tieres. Maria mit dem Kind und ein Engelspaar beobachten die ganze Szene.

Caravaggio ist es gelungen, viele Themen meisterhaft zu kombinieren. Man spürt eine pathetische Stimmung in dem, was da dargestellt wird. Mit Hilfe von Schatten und Blendung verleiht der Maler dem Bild einen dramatischen Charakter. Das Ergebnis ist ein beeindruckendes Werk im traditionellen Barockstil.