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In der zeitgenössischen Kunst bezeichnet das Wort „Collage“ eine Komposition, die aus vielen verschiedenen Materialien besteht - in der Regel gedruckten Materialien wie Zeitungsausschnitten, Fotografien, grafischen oder digitalen Kunstwerken, Textil- oder Stofffragmenten und möglicherweise festen Objekten -, die alle auf ein Blatt Papier, Karton oder Leinwand geklebt werden. Die Collage wird vor allem mit modernen Kunstbewegungen, wie dem Kubismus und dem Dadaismus, sowie mit zeitgenössischen Vertretern der Assemblagekunst, wie dem amerikanischen Pop-Art-Künstler Robert Rauschenberg, in Verbindung gebracht. Die Theorie und Praxis der Collagekunst wird heute an einigen der besten Kunsthochschulen in Europa und Amerika als Wahlfach gelehrt.

Die Collage im Kubismus

Die Vertreter der Collage im frühen zwanzigsten Jahrhundert waren die beiden Pioniere des Kubismus Pablo Picasso und Georges Braque . Sie entwickelten zunächst den Analytischen Kubismus, der Picassos künstlerische Philosophie widerspiegelt, wonach der Kopf lediglich aus zwei Augen, einer Nase und einem Mund besteht, die der Künstler nach Belieben anordnen kann. Die Gemälde des Analytischen Kubismus wurden im Laufe der Zeit immer mehr zerstückelt und ihr Inhalt wurde immer abstrakter. Um 1912 entwickelten Picasso und Braque eine neue Form der Malerei, den so genannten synthetischen Kubismus, eine Methode, bei der zunächst Wörter und dann „reale“ Elemente wie Zeitungsausschnitte, Fahrkarten, Tapetenreste und Etiketten zur Darstellung verwendet wurden. Eine andere Methode war papier collé, oder klebendes Papier, das Braque in seiner Collage verwendete. Obstschale und Glas (1913).

Diese Formen der kubistischen Collage fielen mit den frühen dreidimensionalen Kompositionen unter Verwendung von „gefundenen Objekten“ zusammen, wie die widersprüchlichen „Redi-mades“ des Dada-Künstlers Marcel Duchamp (1887-1968).

Collage im Stil des Dadaismus

Die Dada-Bewegung entstand in Zürich, Schweiz, während des Ersten Weltkriegs als künstlerische Revolte gegen die traditionellen Werte, die so viel Schrecken verursacht hatten. Nach dem Krieg entwickelte sich der Dadaismus in Paris und Köln zum Surrealismus. Die Collage war die besondere Technik dieser Anti-Kunst-Bewegung. Die kleinen Collagen „Merzbilder“ des deutschen Dadaisten Kurt Schwitters wurden sorgfältig aus Straßenabfällen hergestellt, um eine verrückt gewordene Welt zu reflektieren. Max Ernst, ein weiterer deutscher dadaistischer und surrealistischer Künstler, schuf ebenfalls eine Reihe von Collagen und baute Frottagen (abgeriebene Muster) in seine Fantasiekunst ein. . Wolf Fostell erfand die Decollagen, das Gegenteil von Collagen aus Plakatfragmenten und anderen „gefundenen“ Materialien. Andere berühmte Künstler, die Collagen verwendeten, waren Jean Arp, Marcel Duchamp, Picabia und der amerikanische abstrakte Expressionist Robert Motherwell .

Collage in der zeitgenössischen bildenden Kunst (Mischtechnik)

Viele andere Künstler haben seither die Collage verwendet: zum Beispiel der niederländische abstrakte Maler Piet Mondrian, der britische Künstler John Walker und die Amerikanerin Jane Frank (bekannt für ihre Collagen auf Leinwand). Lee Krasner (1908-1984), Ehefrau von Jackson Pollock, Erfinderin „des Action Painting“, schuf ebenfalls Collagen, die sie aus Teilen ihrer eigenen ausrangierten Bilder zusammensetzte. Neo-Dada -Künstler, darunter Jasper Johns und Robert Rauschenberg, entwickelten ebenfalls zeitgenössische Formen der Collage und andere Mixed-Media-Arbeiten.

Im späten zwanzigsten Jahrhundert ging das Konzept der Collage weit über die bildende Kunst hinaus und umfasste auch musikalische und architektonische Arrangements sowie Fotocollagen ) Fotomontage), Assemblage und Kunsthandwerk wie Decoupage . Darüber hinaus hat die weit verbreitete Verwendung des Begriffs „Mischtechnik“ in der eigentlichen Kunst das Wort „Collage“ in der bildenden Kunst faktisch verdrängt, da es zum Beispiel die weit verbreitete geleimte Montage von Objekten auf der Leinwand einschließt. Einer der talentiertesten zeitgenössischen Collage-Künstler war der in New York lebende David Wojnarowicz (1954-1992), dessen Werke in einigen der besten amerikanischen Galerien für zeitgenössische Kunst ausgestellt wurden.

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