"Die Leiche in der Bibliothek" von Agatha Christie, Zusammenfassung
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Der Roman beginnt im ruhigen englischen Dorf St. Mary Mead auf dem Anwesen Gossington Hall, das Colonel Arthur Bantry und seiner Frau Dolly gehört. Eines Morgens wird ihr geordnetes Leben durch ein schockierendes Ereignis gestört: Das Dienstmädchen Mary entdeckt in der Bibliothek die Leiche einer unbekannten jungen Frau. Dieser Vorfall verblüfft sowohl die Hausbesitzer als auch die örtliche Polizei und löst eine Ermittlungskette voller unerwarteter Wendungen und verborgener Motive aus.
Morgen in Gossington Hall
Mrs. Bantry wird von einer seltsamen Nachricht ihrer Zofe Mary geweckt, die in Panik gerät und behauptet, in der Bibliothek eine Leiche gefunden zu haben. Mrs. Bantry tut dies zunächst als Traum oder Halluzination ab, doch Marys Beharrlichkeit und die anschließende Bestätigung des Butlers zwingen sie, ihren Mann, Colonel Bantry, zu wecken. Widerwillig geht der Colonel nach unten und ist von der Wahrheit der Worte der Zofe überzeugt – tatsächlich liegt die Leiche einer jungen Frau auf dem Teppich vor dem Kamin. Sofort verständigt er die Polizei.
Die Ankunft der Polizei und Miss Marple
Constable Palk nimmt einen Anruf von Colonel Bantry entgegen und meldet den Vorfall Inspector Slack. Währenddessen ruft Mrs. Bantry, bekannt für ihre Liebe zu Krimis, ihre Freundin, die ältere Dame Miss Jane Marple, an, die für ihren Scharfsinn und ihre Fähigkeit, Rätsel zu lösen, berühmt ist. Mrs. Bantry besteht auf Miss Marples sofortigem Eintreffen, da sie an ihr detektivisches Talent glaubt. Miss Marple trifft kurz vor der Polizei in Gossington Hall ein. Gemeinsam mit Mrs. Bantry untersuchen sie die Leiche.
Die Verstorbene ist eine junge blonde Frau in einem Satin-Abendkleid und stark geschminkt. Ihr Aussehen wirkt im konservativen Ambiente der Bantry Library deplatziert und provokant. Miss Marple bemerkt mehrere Details: das junge Alter des Mädchens, die schlechte Qualität des teuren Kleides und eine leichte Ähnlichkeit mit der Tochter einer Einheimischen, die für ihre Angewohnheit bekannt war, an ihren Nägeln zu kauen.
Offizielle Untersuchung beginnt
Der Polizeipräsident des Bezirks, Colonel Melchett, Inspektor Slack und der Gerichtsmediziner Dr. Haydock treffen ein. Melchett, ein Freund von Colonel Bantry, nimmt den Fall aufgrund seiner Ungewöhnlichkeit persönlich. Colonel Bantry bestreitet kategorisch, das Opfer zu kennen. Eine Untersuchung des Tatorts zeigt, dass das Bibliotheksfenster mit einem Meißel aufgebrochen wurde, wahrscheinlich von einem Amateur. Dr. Haydock schätzt den Todeszeitpunkt auf zwischen 22 Uhr und Mitternacht des Vortages. Die Todesursache ist Strangulation mit einem Kleidergürtel. Der Arzt stellt außerdem fest, dass das Mädchen etwa siebzehn Jahre alt und Jungfrau war.
Die Basil Blake-Version
Miss Marple und Mrs. Bantry diskutieren über die möglichen Verbindungen der Ermordeten. Miss Marple erinnert sich an Basil Blake, einen jungen Mann aus der Filmbranche, der in der Nähe in einem modernen Cottage wohnte und für seine lauten Partys mit Londoner Gästen bekannt war. Blake hatte oft eine Platinblonde zu Gast, und Miss Marple fragt sich, ob sie die Ermordete ist. Auch Colonel Bantry erwähnt Blake gegenüber Melchett und beschreibt ihn als zwielichtigen Charakter. Melchett beschließt, Blake sofort aufzusuchen.
Ein Besuch bei Basil Blake
Colonel Melchett kommt in Blakes Villa an. Der junge Mann begrüßt ihn unverschämt und feindselig. Melchett berichtet vom Mord an einer jungen Blondine in der Nähe. Blake lacht zunächst und findet es amüsant, im „langweiligen Bantry“ eine Leiche zu finden. In diesem Moment platzt seine Freundin, die platinblonde Dinah Lee, lebend und wohlauf in die Villa. Sie und Blake geraten in einen heftigen Streit, weil er sie auf einer Party sitzengelassen hat. Nachdem er sich vergewissert hat, dass Blakes Freundin lebt, verlässt Melchett die Villa, verärgert über das Verhalten des jungen Mannes.
Opfer-ID: Ruby Keane
Die Polizei überprüft die Vermisstenregister, bleibt jedoch zunächst erfolglos. Bald darauf geht ein Anruf der Polizei von Glenshire ein: Die 18-jährige Ruby Keane, eine professionelle Tänzerin, ist aus dem Majestic Hotel im Ferienort Danemouth verschwunden. Ihre Beschreibung – platinblond, schlank, in einem weißen Satinkleid – passt zum Aussehen der Ermordeten. Danemouth liegt nur 32 Kilometer von St. Mary Mead entfernt. Melchett schickt DI Slack nach Danemouth, um weitere Ermittlungen durchzuführen und die Ermittlungen mit der örtlichen Polizei unter der Leitung von Chief Harper abzustimmen.
Josephine Turners Aussage
Inspektor Slack erreicht schnell Danemouth und bringt Rubys Cousine Josephine Turner, die ebenfalls im Majestic arbeitet, nach Much Benham. Josie identifiziert Rubys Leiche. Sie erklärt, dass Ruby sie vorübergehend als Tanzpartnerin und Bridge-Tischdame vertreten hatte, während Josie sich von einer Beinverletzung erholte. Ruby war hübsch, trug aber zu viel Make-up und fehlte Josies Meinung nach die Eleganz, um in einem schicken Hotel zu arbeiten. Josie sah Ruby zuletzt gegen halb elf Uhr abends, als sie mit einem Hotelgast, George Bartlett, tanzte.
Um Mitternacht ist Ruby nicht zu ihrem zweiten Auftritt mit Partner Raymond Starr erschienen. Josie, wütend über die Verantwortungslosigkeit ihrer Cousine, tanzt selbst mit Raymond. Sie meldet den Vorfall nicht der Polizei, da sie einen Skandal befürchtet und annimmt, Ruby sei einfach nur auf Sauftour gegangen. Die Meldung stammt von einem älteren Hotelgast, Mr. Conway Jefferson, der über Rubys Verschwinden sehr besorgt ist. Josie behauptet, nichts von Rubys Verbindungen in St. Mary Mead oder ihrer Verbindung zu Bantry zu wissen. Slack informiert Melchett, dass Colonel Bantry letzte Woche im Majestic gegessen hat. Melchett beschließt, Josie nach Gossington Hall zu bringen.
Klatsch in St. Mary Mead
Unterdessen verbreiten sich im Dorf Gerüchte wie ein Lauffeuer. Die Anwohnerinnen Miss Weatherby, Miss Hartnell und Mrs Price Ridley diskutieren angeregt über den Mord, stellen Vermutungen an und verdächtigen Colonel Bantry und Basil Blake, in den Mord verwickelt zu sein. Auch Miss Marples Anwesenheit in Gossington Hall wird zum Thema von Gerüchten.
Josie in Gossington Hall
In Gossington Hall stellt Melchett Josie Mrs. Bantry und Miss Marple vor. Josie untersucht die Bibliothek, in der die Leiche gefunden wurde, kann aber keine Erklärung geben. Colonel Bantry trifft ein; Josie zeigt keinerlei Anzeichen des Erkennens, als sie ihm vorgestellt wird, was Melchetts Verdacht teilweise zerstreut. Josie wiederholt ihre Geschichte von Rubys Verschwinden. Als das Gespräch auf Conway Jefferson kommt, erinnert sich Mrs. Bantry, dass er ein alter Freund ist. Josie beschreibt die Familie Jefferson, die bei ihm lebt: seine Schwägerin Adelaide Jefferson, seinen Schwager Mark Gaskell und Adelaides Stiefsohn Pete Carmody. Miss Marple bemerkt eine gewisse Steifheit und Abneigung in Josies Tonfall, als sie Ruby und die Familie Jefferson erwähnt.
Frau Bantrys Entscheidung
Nachdem die Polizei gegangen ist, besprechen Mrs. Bantry und Miss Marple Josies Verhalten. Miss Marple kommt zu dem Schluss, dass Josie ihre Cousine nicht geliebt hat und ihr Tod sie eher ärgert, vielleicht im Zusammenhang mit finanziellen Erwartungen. Mrs. Bantry beschließt, nach Danemouth zu fahren, im Majestic zu übernachten, die Situation selbst zu klären und ihren alten Freund Conway Jefferson zu besuchen. Sie überredet Miss Marple, sie zu begleiten. Mrs. Bantry erzählt Jeffersons tragische Geschichte: den Verlust seiner Frau, seines Sohnes und seiner Tochter bei einem Flugzeugabsturz, der ihn zum Krüppel ohne beide Beine machte. Miss Marple betont die Bedeutung der Tatsache, dass es Jefferson war, der Alarm wegen Rubys Verschwinden schlug.
Verhör des Hoteldirektors und Adelaide Jefferson
In Danemouth befragen Colonel Melchett und Polizeichef Harper den Direktor des Majestic, Mr. Prescott. Er bestätigt, dass Ruby viel Zeit mit Conway Jefferson und seiner Familie verbrachte. Jefferson, obwohl invalide, umgab sich gern mit jungen Leuten und war sehr freundlich zu Ruby. Der Direktor glaubt, dass Jefferson aus Angst vor einem Unfall darauf bestand, zur Polizei zu gehen.
Die Polizei befragt anschließend Adelaide Jefferson, Conways Schwägerin. Sie wirkt intelligent und zurückhaltend. Adelaide bestätigt, dass ihr Schwiegervater Ruby sehr zugetan war und ihr Verschwinden ein Schock für ihn war. Sie schildert die Ereignisse am Abend ihres Verschwindens: Ruby war mit ihnen beim Tanzen und ging dann vor ihrem zweiten Auftritt. Adelaide bestreitet, dass Ruby irgendwelche Geheimnisse oder Feinde hat, von denen sie wüsste.
Aussage von George Bartlett
George Bartlett, der junge Mann, der zuletzt mit Ruby getanzt hat, wird als nächster befragt. Er ist nervös und verwirrt. Bartlett behauptet, er habe gegen halb elf mit Ruby getanzt, sie habe gelangweilt gewirkt und sei nach oben gegangen. Er bestreitet, von ihren Plänen gewusst oder mit ihr ausgegangen zu sein. Bartlett selbst sagt, er sei nach dem Tanz einen Spaziergang an der frischen Luft gegangen, dann in die Bar gegangen und gegen Mitternacht in den Tanzsaal zurückgekehrt. Seine Unsicherheit und sein Unzusammenhängendsein erregen Melchetts Misstrauen.
Aussagen von Pete Carmody und Mark Gaskell
Der kleine Pete Carmody, Adelaides Stiefsohn, lauert der Polizei auf. Er schwärmt von seiner Liebe zu Detektiven und erzählt, dass seine Mutter und Onkel Mark Ruby nicht mochten und froh zu sein scheinen, dass sie tot ist. Er hörte Mark sagen: „Endlich sind wir sie los.“ Die Polizei wird nach Conway Jefferson gerufen. Unterwegs treffen sie Mark Gaskell, Jeffersons Schwiegersohn. Gaskell warnt sie, seinen Schwiegervater nicht zu beunruhigen, da er an Herzschwäche leide. Melchett missfällt Gaskells Aussehen und Verhalten und hält ihn für prinzipienlos.
Interview mit Conway Jefferson: Das Erbschaftsmotiv
Conway Jefferson wirkt trotz seiner Behinderung wie ein starker und intelligenter Mann. Er spricht offen über seine Zuneigung zu Ruby und sieht in ihr eine Möglichkeit, seine Familie nach dem Verlust zu unterstützen. Jefferson enthüllt seinen Plan, Ruby zu adoptieren. Auf die Frage nach der Reaktion seiner Familie antwortet er, sie seien höflich gewesen, auch wenn sie seine Entscheidung möglicherweise nicht gutgeheißen hätten. Vor allem aber verrät Jefferson, dass er vor zehn Tagen ein neues Testament aufgesetzt hat, wonach Ruby Keene nach seinem Tod 50.000 Pfund Sterling erhalten soll. Der Rest des Nachlasses (ca. 10.000 Pfund) soll zu gleichen Teilen zwischen Mark Gaskell und Adelaide Jefferson aufgeteilt werden. Jefferson verdiente dieses Geld nach dem Tod seiner Familie selbst, indem er erfolgreich an der Börse spielte. Er behauptet, er habe nichts von der Nähe des Bantry-Anwesens gewusst und Ruby nie davon sprechen hören. Jefferson kann keine Verdächtigen benennen und vermutet einen Verrückten. Nachdem die Polizei abgezogen ist, schickt Jefferson sofort seinen Kammerdiener Edward los, um Sir Henry Clittering, einen pensionierten Commissioner von Scotland Yard, zu holen.
Das Verschwinden von Bartletts Auto und ein neuer Fund
Melchett und Harper besprechen das Motiv für die 50.000-Pfund-Erbschaft. Obwohl Mark und Adelaide ein Alibi haben (Bridge spielen), muss ihre finanzielle Situation überprüft werden. Harper vermutet, dass Ruby in ihrer Vergangenheit einen eifersüchtigen Verehrer hatte. In diesem Moment kommt George Bartlett erneut auf sie zu und berichtet, dass sein Minion 14 vom Hotelparkplatz verschwunden sei. Er ist sich nicht sicher, wann genau das passiert ist. Bald trifft die Nachricht ein: Ein dem Minion 14 ähnliches Auto wurde drei Kilometer von Danemouth entfernt ausgebranntes Fahrzeug in einem Steinbruch gefunden. Darin befindet sich eine verkohlte Leiche.
Inspektion von Rubys Zimmer und Verhör von Raymond Starr
Die Polizei untersucht Ruby Keenes Zimmer. Die Lage am Ende eines Korridors mit Zugang zu einer Seitenterrasse hätte es ihr leicht gemacht, das Hotel unentdeckt zu verlassen. Im Zimmer werden Briefe einer Freundin gefunden, in denen Kollegen aus dem Ballsaal erwähnt werden, aber nichts deutet auf eine heimliche Geliebte oder Drohungen hin. Inspektor Slack vermutet, dass Ruby ihre Liebschaften verheimlicht hat, um eine Adoption zu ermöglichen. Polizeichef Harper befragt Raymond Starr, Rubys Tanzpartner.
Raymond beschreibt Ruby als schlicht, aber gerissen. Er behauptet, nichts von den Adoptionsplänen gewusst zu haben, vermutet aber, dass Josie Bescheid wusste und sie möglicherweise gefördert hat. Raymond bestätigt, dass Ruby ihre persönlichen Angelegenheiten für sich behalten hat. Er schildert die Ereignisse am Abend des Verschwindens und erwähnt Josies Besorgnis über Jeffersons Reaktion. Raymond erinnert sich auch an Josies panische Annahme, Ruby sei mit „diesem Filmtypen“ (Basil Blake) durchgebrannt, obwohl Raymond Blake selbst an diesem Abend nicht gesehen hatte.
Sir Henry Clittering und Miss Marple bündeln ihre Kräfte
Sir Henry Clittering trifft auf Jeffersons Bitte im Majestic ein. Jefferson erklärt ihm den Fall und bittet ihn, eine inoffizielle Untersuchung durchzuführen, da er in seiner Mobilität eingeschränkt sei. Sir Henry stimmt widerwillig zu. Als er den Flur entlanggeht, erkennt er Miss Marple und erinnert sich an ihre früheren Erfolge bei der Aufklärung von Verbrechen. Er geht auf sie zu, teilt ihr die Informationen mit, die er von Jefferson erhalten hat, und bittet sie um Rat.
Miss Marple analysiert Jeffersons psychologische Motive und vergleicht seine Zuneigung zu Ruby mit ähnlichen Vorfällen im Dorfleben. Sie vermutet, dass Ruby einen Liebhaber versteckt hat und ihr Tod Mark und Adelaide zugutekommt, während Josie über die vereitelten Pläne verärgert ist. Miss Marple äußert sich besorgt um Bantrys Ruf und besteht darauf, die Wahrheit aufzudecken, da sie glaubt, dass das Platzieren der Leiche Teil eines wohlüberlegten, aber vereitelten Plans war.
Gespräch auf der Terrasse
Mrs. Bantry stellt Sir Henry und Miss Marple Adelaide Jefferson und Mark Gaskell vor. Sie versammeln sich auf der Terrasse. Mark Gaskell spricht offen über seine Abneigung gegen Ruby und nennt sie ein „durchtriebenes kleines Ding“. Er gibt zu, dass ihr Tod ihm und Adelaide zugutekommt, bedauert jedoch den Schlag, den er Jefferson versetzt hat. Er beschreibt Rubys Aussehen als „fuchsartig“, aber geschminkt verführerisch, mit wunderschönen blauen Augen und platinblondem Haar, ähnlich dem seiner verstorbenen Frau Rosamund. Adelaide versucht, Marks Härte zu mildern. In diesem Moment erscheint Hugo McLean, ein alter Verehrer Adelaides, offenbar von ihr gerufen. Mark wird zu Jefferson gerufen. Nachdem er gegangen ist, tauschen sich Sir Henry und Miss Marple aus: Adelaide ist eine liebevolle Mutter, Mark charmant, aber unvorsichtig und potenziell skrupellos. Miss Marple bemerkt Raymond Starr im Vorbeigehen und erwähnt, dass Adelaide mit ihm Tennis spielt. Pete Carmody erscheint und befragt Sir Henry weiter zu den Ermittlungen.
Ausgebranntes Auto und neue Karosserie
Während die Vernehmungen im Majestic Hotel weitergingen, nahmen die Ermittlungen eine neue Wendung, als in einem Steinbruch bei Danemouth ein ausgebrannter Minion 14 entdeckt wurde. Darin befand sich eine verkohlte Leiche. Sergeant Higgins konnte anhand des Herstellerzeichens des Motors feststellen, dass der Wagen George Bartlett gehörte, der ihn zuvor als vermisst gemeldet hatte. Der Zustand der Leiche machte es unmöglich, die Verstorbene zu identifizieren. In der Nähe des Wagens wurde jedoch eine Handtasche gefunden, die einen Personalausweis auf den Namen von Pamela Reeves enthielt, einer 16-jährigen Pfadfinderin, die am Vorabend verschwunden war. Pamelas Eltern bestätigten, dass die Handtasche ihrer Tochter gehörte. Es stellte sich die Frage: Hingen die beiden Morde zusammen?
Miss Marples Ermittlungen in St. Mary Mead
Miss Marple, besorgt um Bantry, kehrte nach St. Mary Mead zurück, um ihre inoffiziellen Ermittlungen fortzusetzen. Sie beschloss, mit Florence Bland, einer Freundin der verstorbenen Pamela Reeves, zu sprechen. Florence berichtete, Pamela sei am Tag vor ihrem Verschwinden sehr aufgeregt gewesen. Sie hatte damit geprahlt, ein Mann aus den Lenville Film Studios habe sie entdeckt und versprochen, einen Probedreh zu arrangieren. Pamela beschrieb ihn als Mann mit langen Haaren und erwähnte, dass er in einem modernen Cottage in der Nähe wohnte. Die Beschreibung deutete eindeutig auf Basil Blake hin. Pamela hatte geplant, ihn am späten Abend nach einem Pfadfindertreffen zu treffen. Diese Information bestärkte Miss Marples Verdacht gegenüber Blake.
Basil Blakes Geständnis
Miss Marple besuchte Basil Blake erneut. Diesmal war der junge Mann weniger frei und wirkte deprimiert. Unter dem Druck von Miss Marple und ihren einfühlsamen Bemerkungen brach Blake zusammen und erzählte seine Version der Ereignisse. Spät in der Nacht kam Pamela Reeves, die von einer Filmkarriere träumte, tatsächlich zu ihm. Blake, betrunken und verärgert über ihre Naivität, stieß das Mädchen von sich. Sie stürzte, schlug mit dem Kopf gegen das Gitter und starb. Aus Angst vor den Folgen beschloss Blake, die Leiche zu beseitigen.
Er erinnerte sich an die vielen Kriminalromane, in denen oft Leichen in Bibliotheken gefunden werden, und beschloss, Pamelas Leiche in Gossington Hall zu „Bantry dem Langweiligen“ zu entsorgen. Er kleidete Pamela in ein altes Abendkleid seiner Freundin Dinah Lee, um die Szene „theatralischer“ zu gestalten, und trug die Leiche durch ein Fenster in die Bantry Library.
Verwirrung mit Körpern
Die Polizei war verblüfft, als Blake gestand. Er behauptete, die Leiche der Pfadfinderin Pamela Reeves überführt zu haben. Die Leiche der Tänzerin Ruby Keene wurde jedoch in der Bantry-Bibliothek gefunden. Darüber hinaus fügte Blake ein weiteres schockierendes Detail hinzu: Als er in der Nacht gegen 2 Uhr morgens von einer Party nach Hause kam, fand er die Leiche einer unbekannten Blondine – Ruby Keene – auf dem Teppich vor dem Kamin. Er geriet noch mehr in Panik, versteckte Rubys Leiche hinter dem Teppich und als er Pamela später in der Nacht gegen 3-4 Uhr morgens versehentlich tötete, beschloss er, ihre Leiche in Bantry zu entsorgen. Inspektor Slack und Colonel Melchett erkannten, dass Blake entweder verwirrt war oder etwas verbarg.
Dr. Haydocks Todeszeitpunkt für Ruby Keene (zwischen 22 Uhr und Mitternacht) stimmte nicht mit Blakes Bericht überein, ihre Leiche gegen 2 Uhr morgens gefunden zu haben. Es war offensichtlich, dass es sich bei der Leiche in der Bibliothek um Ruby Keene handelte und dass Blake in betrunkener Panik Pamela Reeves’ Leiche weggebracht hatte, doch die Polizei fand Ruby. Wo war Pamelas Leiche dann? Die Antwort lag auf der Hand: im ausgebrannten Auto. Aber wer tötete Ruby Keene und Pamela Reeves? Und wer legte Rubys Leiche in Blakes Haus?
Miss Marples Schlussfolgerung
Miss Marple und Sir Henry Clittering trafen sich erneut im Majestic Hotel. Miss Marple trug alle Fakten, Beobachtungen und ihre Länderanalogien zusammen und schilderte Sir Henry ihre Version der Ereignisse, die sich als die einzig richtige erwies. Sie wies auf mehrere wichtige Punkte hin:
- Das markante Erscheinungsbild der ermordeten Ruby: Knalliges Make-up, platinblondes Haar, auffälliges Outfit – alles wirkte übertrieben und künstlich.
- Nägelkauen: Als Miss Marple die Leiche untersuchte, bemerkte sie die abgekauten Nägel des toten Mädchens. Später, bei der Identifizierung der Leiche, bestätigte Josie Turner, dass es sich um Ruby handelte, bestritt jedoch gegenüber der Polizei, dass Ruby eine solche Angewohnheit hatte. Diese Angewohnheit war jedoch typisch für Pamela Reeves, was dem ganzen Dorf bekannt war. Diese Diskrepanz wurde zum Schlüssel. Blake, der die zweite Leiche (Pamelas) gefunden und in die Bantry-Bibliothek gebracht hatte, achtete in seinem Zustand nicht auf die Details des Aussehens. Die in der Bibliothek gefundene Leiche war tatsächlich die von Ruby Keene, aber das Detail mit den abgekauten Nägeln bezog sich auf Pamela, die Blake mit Ruby verwechselte (oder einfach in Panik versetzte).
- Finanzielles Motiv: Conway Jeffersons Plan, Ruby zu adoptieren und ihr 50.000 Pfund zu hinterlassen, lieferte ein starkes Mordmotiv. Das Geld würde Mark Gaskell und Adelaide Jefferson enterben und auch Josie Turners Pläne zunichtemachen, die wahrscheinlich mit einem Anteil am Erbe ihrer Cousine rechnete.
- Beziehung zwischen Mark und Josie: Miss Marple bemerkte eine geheime Verbindung und gemeinsame Interessen zwischen Mark Gaskell und Josie Turner. Sie nahm an, dass die beiden ein Liebespaar waren und nach Conway Jeffersons Tod und der Übernahme seines Vermögens heiraten wollten. Rubys Adoption durchkreuzte ihre Pläne.
- Alibi: Das Alibi von Mark und Adelaide (eine Partie Bridge) schien narrensicher, aber Miss Marple vermutete, dass es Teil eines vorsätzlichen Plans sein könnte.
Rekonstruktion des Verbrechens
Miss Marple schilderte den Ablauf der Ereignisse:
- Mord an Ruby Keene: Gegen halb elf Uhr abends hatte Josie Zugang zum Zimmer ihrer Cousine und mischte ihr ein Schlafmittel in ihr Getränk. Als Ruby eingeschlafen war, betrat Mark Gaskell ihr Zimmer (das einen bequemen Ausgang zur Seitenterrasse hatte) und erwürgte sie mit einem Gürtel aus ihrem Kleid. Dies geschah vor Mitternacht, zeitgleich mit dem Ende von Dr. Haydock.
- Abtransport der Leiche: Mark und Josie versteckten Rubys Leiche. Später in der Nacht stahl Mark George Bartletts Auto. Er und Josie luden die Leiche ins Auto und fuhren Richtung St. Mary Mead. Ihr Plan war, die Leiche im Haus von Basil Blake, einem berüchtigten Partygastgeber, zu verstecken und so den Verdacht von sich abzulenken.
- Unerwartetes Hindernis: Als sie bei Blakes Hütte ankamen, sahen sie ihn von einer Party mit Dinah Lee nach Hause kommen. Mark und Josie mussten Rubys Leiche schnell auf der Veranda, unter einem Teppich oder hinter Büschen verstecken und sich verstecken. Blake, der stark betrunken war, bemerkte die Leiche nicht und betrat das Haus.
- Leiche auf dem Teppich: Später, als Blake wieder gegangen war (oder eingeschlafen war), kam Mark zurück, trug Rubys Leiche in Blakes Haus und ließ sie auf dem Teppich vor dem Kamin liegen, in der Hoffnung, dass Blake sie am Morgen finden und zum Hauptverdächtigen werden würde.
- Mord an Pamela Reeves: Mark fuhr zum Steinbruch, um Bartletts Auto loszuwerden. Er übergoss das Auto mit Benzin und zündete es an. In diesem Moment sah ihn Pamela Reeves, die von einem Pfadfindertreffen nach Hause kam, zufällig. Sie erkannte Mark (vielleicht hatte sie ihn zuvor im Hotel oder in der Umgebung gesehen) und wurde zu einer gefährlichen Zeugin. Mark holte sie ein, tötete sie (wahrscheinlich durch einen Schlag auf den Kopf oder Strangulation) und beschloss, ihre Leiche zu beseitigen.
- Blakes zweite Leiche: Mark brachte Pamelas Leiche zu Blakes Hütte. Da er wusste, dass Blake wieder vermisst wurde oder betrunken schlief, brachte er Pamelas Leiche ins Haus und ließ sie dort liegen, wo er zuvor Ruby zurückgelassen hatte. Möglicherweise täuschte er einen Unfall vor (er stürzte und stieß sich den Kopf).
- Blakes Panik: Als Blake am frühen Morgen nach Hause kam, entdeckte er Pamelas Leiche. In Panik und im Rausch, vielleicht weil er sie nicht deutlich gesehen oder die Blondinen verwechselt hatte, kam er zu dem Schluss, dass es sich um dasselbe Mädchen handelte, das er zuvor gefunden hatte (Ruby), oder beschloss einfach, die Leiche zu beseitigen, um einer Mordanklage zu entgehen. Er zog Pamela um und brachte ihre Leiche in die Bantry Library.
- Falsche Identifizierung: Josie wusste, dass es sich bei der Leiche in der Bibliothek um Ruby handelte, und identifizierte sie eindeutig. Sie täuschte die Polizei jedoch absichtlich über ihre Nägelkausucht, um ihre Verbindung zu Pamela zu verbergen und den Verdacht von Mark abzulenken.
Auflösung
Sir Henry Clittering, beeindruckt von Miss Marples Logik und Scharfsinn, übermittelte ihre Erkenntnisse an Conway Jefferson. Jefferson erinnerte sich, dass Mark und Josie ihn tatsächlich kürzlich um ihren Segen gebeten hatten, nach seinem Tod zu heiraten, was ihre Verbindung und ihr Motiv bestätigte. Sir Henry und die Polizei erhoben Anklage gegen Mark Gaskell und Josephine Turner.
Angesichts unwiderlegbarer Beweise und Miss Marples Logik gestand Josie alles. Mark versuchte zu fliehen, wurde aber festgenommen. Der Ruf von Colonel und Mrs. Bantry war vollständig wiederhergestellt. Conway Jefferson, der einen weiteren Schicksalsschlag erlitten hatte, beschloss, sich um die Zukunft von Adelaide und ihrem Sohn Pete zu kümmern.
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