Overgrown pond. Domotkanovo Valentin Serov (1865-1911)

Beschreibung des Gemäldes "Überwachsener Teich" von Valentin Serov.

Domotkanowo, Provinz Twer, sollte nach dem Willen des Künstlers Serow die Kulisse für ein sonniges Porträt seines Cousins sein. Aber das launische Wetter überraschte gerne mit plötzlich bedeckten Tagen. Serov rettete sich auf geniale Weise aus der Situation, indem er gleichzeitig beschloss, eine weitere Leinwand zu malen - "Overgrown Pond".

Die Landschaft von 1888 ist meisterhaft tief und detailliert. "Der überwucherte Teich ist in silbernen, olivfarbenen und sumpfigen Tönen gehalten. Der Maler hat bewusst auf leuchtende Farben und abrupte Übergänge verzichtet.

Die Palette der verwandten Töne beruhigt, fasziniert und schläfert ihn sogar ein. Der Teich ist wie gefroren dargestellt, seine glatte Oberfläche wird nicht durch die kleinste Welle gestört. Die Blätter der bräunlichen Seerosen bedecken die Wasseroberfläche in Inseln. An den Ufern wachsen üppige Erlen, die leicht herbstlich gefärbt sind.

Auf dem Bild ist der Spätsommer zu sehen. Die Sonne ist bereits am Verblassen und versteckt sich schüchtern hinter dem Wolkenschleier. Die Reflexionen des sanften und schwachen Lichts auf Blättern, Baumstämmen und Wasser lassen einen Liebe für die verlassene Landschaft empfinden, die in ihrer Natürlichkeit so schön ist.

Valentin Serov hat ein Bild gemalt, das wie ein Traum aussieht, ein süßer Schlummer. Die Natur ist verblüht und bereitet sich, gesättigt von der heißen Sonne, darauf vor, in ihren Herbst- und Winterschlaf zu fallen, um dann im zeitigen Frühjahr wieder zu erwachen und, von kühlem Regen umspült, in all ihren Farben zu erblühen.

Die Leinwand des Künstlers riecht nach Geheimnis und Bedeutung. Als brillanter Psychologe verstand es Serov, die Seelen der Menschen in ihren Porträts zu malen. Ähnlich ist es mit der Natur, sie ist gefüllt mit dem Maler tiefen Psychologismus, unbekannt und voll von Geheimnissen des Lebens.

Der verdichtete Raum von "Overgrown Pond" lässt den Betrachter in die Atmosphäre eines vergessenen Waldes eintauchen, unbeteiligt an der bedeutungslosen Hektik der Stadt.

Das in seiner Ausführung und seinem emotionalen Gehalt großartige Gemälde wird heute zu Recht in der Tretjakow-Galerie ausgestellt.