Bird cherry in a glass. 1932 Kuzma Sergeevich Petrov-Vodkin (1878-1939)

Beschreibung des Gemäldes "Kirschbaum im Glas" von Kuzma Petrov Vodkin

Was erscheint vor den Augen des Betrachters? Chaotisch verstreute Objekte, die einen Zweig der Vogelkirsche umgeben. Die weißen Blumen kontrastieren mit der Alltäglichkeit und Schlichtheit der Komposition. Die Künstlerin nutzt Farb- und Texturkontraste, um alltägliche Dinge auf eine neue Art und Weise darzustellen. Petrov-Vodkin schenkte seinen Werken im Genre des Stilllebens besondere Aufmerksamkeit und betrachtete sie als "eine der scharfen Unterhaltungen eines Malers mit der Natur". Und tatsächlich strahlt das Gemälde trotz des Fehlens einer sichtbaren Verbindung zwischen den Objekten der Komposition Harmonie aus.

Das auf dem Tisch dargestellte Chaos wird von oben betrachtet und ist eindeutig auf die Leinwand beschränkt. Die Dinge sind durch einen einzigen Raum verbunden. Die Ansicht "wie in einer Handfläche" ermöglicht es uns, die strenge Ordnung und "Unabhängigkeit" der Objekte in der Anordnung zu erkennen. Ein Buch unter einem Wasserglas durchbricht das Gesamtfarbschema. Die fleckige und unordentliche Untertasse und der Löffel in der rechten Ecke scheinen überflüssig zu sein. Zwei Briefe und ein Tintenfass fordern eine Antwort. Ein kleines Kästchen liegt einsam am Boden, fast unsichtbar auf den ersten Blick der Zeichnung. Und über all diesen "Müll" erstreckt sich der Duft und die Schönheit der Blumen.

Was in diesem Werk besonders einzigartig und offensichtlich ist, ist die besondere Variante der Perspektive, die die Künstlerin gewählt hat. Das gesamte Stilleben wird wie von oben betrachtet, wodurch eine ungewöhnliche Dreidimensionalität des Bildes entsteht. Alle Details der Gruppe sind verschoben und hintereinander versteckt, aber gleichzeitig befinden sie sich auf einer Ebene. Das ist falsch, denn es bedeutet, dass alles, was für das Auge sichtbar ist, nach unten rollen muss. Aber gerade in diesem Gegensatz liegt die Besonderheit des Gemäldes und des Werks von Petrow-Wodkin. Sie erzeugt die Spannung der Atmosphäre und die Elastizität des Raums, mit der er so geschickt jongliert.

Viele haben diese Vision des Meisters nicht akzeptiert oder verstanden. Doch der Künstler blieb sich selbst treu, immer auf der Suche nach dem, was er eine "bewegliche" Sichtbarkeit nannte. Petrov-Vodkin sehnte sich danach, die künstlerischen Grenzen seiner Leinwände zu erweitern. Indem er in seiner Kunst von der sphärischen und klassischen Perspektive abwich, versuchte er, die künstlerische Welt zu transformieren und das Neue zu extrahieren, indem er die akademischen Regeln der perspektivischen Konstruktion verzerrte und störte.