Noon. Summer. 1917 Kuzma Sergeevich Petrov-Vodkin (1878-1939)

Beschreibung des Gemäldes "Noon" von Kuzma Petrov Vodkin

Wir sehen eine grandiose Leinwand. Dem Künstler gelang es, das zeitgenössische bäuerliche Russland zu porträtieren. Sie taucht wie aus einem wundersamen Dunst auf. Man kann nicht das ganze Land auf einen Blick erfassen, so groß ist es.

Der Künstler betrachtet die Felder, Hügel, Flüsse und Wälder aus großer Höhe, es scheint, als würde er mit den Vögeln schweben. Von dort aus blickt Petrov-Vodkin auf Russland. Die Details der Landschaft wechseln sich ab. Ein Bild folgt auf das andere. Die Menschen leben und arbeiten in diesem riesigen Land.

Auf dieser Leinwand gibt es kein Kreuzplot. Hier werden Phänomene und Handlungen zusammengefasst, die äußerlich nicht miteinander verknüpft sind. Der Betrachter sieht die Eigenheiten des bäuerlichen Lebens. Alle seine Phasen, von der Geburt bis zum Tod, ziehen an uns vorbei. Nehmen wir ein Individuum, so treten alle Ereignisse nacheinander auf. Aber wenn wir das Leben einer großen Nation betrachten, finden alle Ereignisse gleichzeitig statt.

Der Künstler porträtiert nicht ein einzelnes Dorf, sondern das Land als Ganzes, bewohnt von einem Volk. Deshalb weicht er von der äußeren Realität ab. Der Maler sieht sich das Land von oben an. Aber die Menschen werden nicht von oben, sondern von der Seite dargestellt. Die Menschen sind durch ihr Handeln völlig unverbunden. Aber sie sind alle durch ihre Farbe und ihren grandiosen Maßstab miteinander verbunden. Der helle Farbton der Gewänder und Sommerkleider harmoniert mit den sanften Farben der Erde. Die Farbe ist charakteristisch für die Menschen, die dieses riesige Land bewohnen.

Die Farben des Gemäldes sind leicht gedämpft. Sie beeindrucken durch ihre Reinheit und ihre besondere matte Oberfläche. Wahrscheinlich könnte diese Kreation ein Wandgemälde von monumentalem Charakter sein.

In diesem Meisterwerk entfaltet der Künstler das große Thema Russland. Er schildert Mutterschaft, Liebe, Alltag und Tod. In Russland ist es immer Mittag. Was wir vor uns sehen, ist nicht die Realität, die der Künstler aus der Höhe oder von der Seite sieht. Es ist eine Art Märchen, in das sich die Welt verwandelt.