The census in Bethlehem Pieter Brueghel the Younger (1564-1638)

Beschreibung von Pieter Brueghels Gemälde "Die Volkszählung in Bethlehem" (2. Fassung)

Das allseits bekannte Werk mit biblischem Inhalt als Grundlage wurde bereits im 16. Jahrhundert von Pieter Brueghel gemalt. Das Werk zeigt die Lebensweise der Menschen jener Zeit, sowohl in häuslicher als auch in gesellschaftlicher Hinsicht.

Bruegels kreativer Prozess zielt darauf ab, das wirkliche, wahre Wesen all dessen zu zeigen, was in der Welt geschieht. Die Versionen der Evangelien verschleiern das Geschehen, denn sie überzeugen uns, dass Bethlehem der wahre Ort auf der Erde ist, an dem Jesus Christus entstanden ist. Die Propheten des Alten Testaments sagen, dass dies die Stadt ist, in der der Bote höherer Mächte erschien. Dass Josef und Maria in Nazareth lebten, geht aus einer von Kaiser Augustus durchgeführten Volkszählung hervor, aus der sich ableiten lässt, dass Maria in Bethlehem ein Kind zur Welt brachte.

Zu jener Zeit gab es bestimmte Gesetze, die jeden, der nach Bethlehem kam, dazu verpflichteten, in den Ort zu gehen, aus dem er kam. Josef machte sich auf den Weg in die Stadt Davids, auch wenn es gefährlich und schwierig war. Da Maria im Begriff war, ein Kind zur Welt zu bringen, war die Zeit knapp und es ging um jede Sekunde.

Der Autor hat verzweifelt versucht, das Wesen der Gesetzlosigkeit und der Hässlichkeit darzustellen, die durch die Verwaltung der Behörden in diesem Gebiet entstanden sind. Es zeigt das alltägliche Leben der Menschen, aber ein Detail lässt das Werk religiös erscheinen - der Esel und der Ochse, die Maria tragen. Dies sind die Tiere, die in der Krippe vorkommen sollen.

Ohne diese Details hätte das Werk vielleicht ein anderes Motiv gehabt.

Joseph ist eine zweitrangige Person, so dass sein Gesicht aus dem Winkel und mit verdecktem Kopfschmuck nicht zu erkennen ist.

Der Autor möchte die Aufmerksamkeit auf die Anwesenheit Christi hier, im gegenwärtigen Moment, in der Menschenmenge lenken. Er will damit sagen, dass Jesus für uns unsichtbar ist, solange er außerhalb von uns ist und nicht in uns.