„Weltordnung:
Überlegungen zum Charakter der Nationen und zum Lauf der Geschichte“ von Henry Kissinger
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Henry Kissingers Buch „World Order“, erschienen 2015 bei Penguin Books, ist eine Analyse der internationalen Beziehungen und der Außenpolitik weltweit. Kissinger nutzt seine Erfahrungen aus der Wissenschaft und als Außenminister und Nationaler Sicherheitsberater der Regierungen Nixon und Ford, um komplexe Sachverhalte in ein allgemeinverständliches Format zu bringen. Er stützt seine Analyse auf Geschichte und Geopolitik, um die Entwicklung unterschiedlicher Konzepte regionaler und globaler Ordnungen in Europa, Asien und den USA nachzuzeichnen. Der Autor stützt sich auf zahlreiche Beispiele – von lokalen militärischen Konflikten und Weltkriegen bis hin zu Revolutionen und kolonialen Eroberungen – , um Vergangenheit und Gegenwart zu verstehen. Er nutzt zudem historische Belege, um die größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorherzusagen. Zu diesen Herausforderungen gehören die sich verändernde internationale Ordnung mit dem Aufstieg globaler Mächte wie China, die Vor- und Nachteile der Technologie im Hinblick auf die internationalen Beziehungen, der Konflikt konkurrierender Wertesysteme, die Frage der Moral in der Außenpolitik und die Grenzen internationaler Organisationen wie des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen.
Da das Buch „Weltordnung“ so umfangreich ist, gliedert Kissinger den Text thematisch und chronologisch. Nachdem er in seiner Einleitung die Konzepte von Weltordnung, Legitimität und Macht umrissen hat, behandelt der Autor dieses Konzept und seine Anwendungen in neun Kapiteln. Jedes Kapitel untersucht die Entwicklung der internationalen Beziehungen und der Außenpolitik in einer bestimmten Region. Die Kapitel sind normalerweise chronologisch gegliedert, da Kissinger die historische Entwicklung für sehr bedeutsam hält. Er unterstreicht auch die Bedeutung der Geographie jedes relevanten Landes oder jeder Region – ihre Stärken, Schwächen und Besonderheiten – im Hinblick auf die Geopolitik. Die Entscheidung, die internationalen Beziehungen regional zu untersuchen und die Geschichte jeder Region zu verstehen, ist Samuel Huntingtons Konzept vom Kampf der Kulturen nicht unähnlich. Die ersten beiden Kapitel konzentrieren sich auf Europa. Kissinger analysiert das Westfälische System der internationalen Beziehungen, das er für eine der wichtigsten Methoden hält, um das Kräfteverhältnis in der Geschichte zu definieren. Schließlich legte der Westfälische Frieden, der den Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) beendete, eher das Verfahren als den Inhalt fest. Dieses Abkommen war unabhängig von bestimmten europäischen Herrschern. Der Westfälische Frieden konnte jedoch die nachfolgenden Kriege oder Veränderungen im regionalen Funktionieren Europas nicht verhindern. Kissinger analysiert die Französische Revolution von 1789, den Aufstieg Napoleons, die Weltkriege sowie die Entwicklung der Region und ihre Konsolidierung als Europäische Union im 21. Jahrhundert. Er untersucht die Vor- und Nachteile der wichtigsten internationalen Abkommen, darunter des Wiener Kongresses (1814–1815) und des Versailler Vertrags (1919), und wie diese die nachfolgende Weltordnung prägten. Zwei wichtige europäische Staatsmänner, Metternich und Bismarck, werden als besonders einflussreich erachtet und gesondert behandelt. Anschließend analysiert der Autor in den Kapiteln 3 und 4 die Region Naher Osten und Nordafrika (MENA). Er bezeichnet die Entwicklung der internationalen Beziehungen in dieser Region als „eine Welt in Unordnung“ aufgrund konkurrierender Interessen sowie kultureller und religiöser Meinungsverschiedenheiten zwischen Sunniten und Schiiten. Kissinger hält die islamische Weltordnung für einzigartig, da sie religiös untermauerte politische Interessen vereint. Kissinger widmet der islamischen Expansion ab dem 7. Jahrhundert besondere Aufmerksamkeit sowie dem Aufstieg und Fall großer politischer Einheiten in der Region, wie beispielsweise des Osmanischen Reiches. Der Autor untersucht, wie die europäische koloniale Neuziehung der Grenzen dieser Region ihre spätere Entwicklung prägte. Er konzentriert sich auch auf das Paradoxon Saudi-Arabiens, einer theokratischen Monarchie und Anhänger des fundamentalistischen Islam, als wichtigen amerikanischen Verbündeten in der Region. Kissinger nutzt seine diplomatische Erfahrung, um die israelisch-palästinensische Frage zu untersuchen und Lösungen dafür vorzustellen.Er widmet der Frage des Iran und seiner Beziehung zu den Vereinigten Staaten ein ganzes Kapitel, da diese Beziehung im Hinblick auf die Weltordnung eine Herausforderung darstellt. Die Region Asien wird in den Kapiteln 5 und 6 behandelt. Kissinger bewertet die Unterschiede in der Wahrnehmung der internationalen Beziehungen in wichtigen asiatischen Ländern wie Japan und Indien im Vergleich zu ihren europäischen Pendants. Wie in den vorhergehenden Kapiteln untersucht der Autor die Geschichte dieser vielfältigen Region in groben Zügen, die bis zum Export des Buddhismus aus Indien in den Rest Asiens zurückreichen. Der europäische Kolonialismus ist ebenfalls ein wichtiger Faktor in der regionalen Entwicklung. Kissinger unterstreicht die geografische Isolation Japans im Hinblick auf die Entwicklung einer isolationistischen Außenpolitik bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Autor widmet China ein eigenes Kapitel aufgrund seines Aufstiegs zu einer Weltmacht und aufgrund seiner beruflichen Expertise in der Nixon-Regierung. Er untersucht Chinas lange Geschichte, seine beständige Selbstwahrnehmung als Reich der Mitte, um das sich alle anderen scharen, das Jahrhundert der Demütigung während des europäischen Kolonialismus und die Revolution von 1949, die China letztlich in das verwandelte, was es heute ist. Kissinger glaubt, dass China die Regeln und die Weltordnung im 21. Jahrhundert neu gestalten wird. Der Aufstieg der Vereinigten Staaten zu einer Supermacht im 20. Jahrhundert und die Entwicklung ihrer Außenpolitik sind Thema der Kapitel 7 und 8. Kissinger analysiert die verschiedenen Stile der Außenpolitik und konzentriert sich dabei auf Schlüsselpersönlichkeiten wie Theodore Roosevelt, Woodrow Wilson und Franklin Delano Roosevelt (FDR). Kissinger betrachtet diese drei Präsidenten als prägend für die nachfolgende amerikanische Außenpolitik in all ihren Ausprägungen. Er erörtert auch Richard Nixon und Ronald Reagan auf der Grundlage seiner beruflichen Erfahrungen und der Herausforderungen, die die 1970er und 1980er Jahre mit sich brachten. Wie in den vorangegangenen Kapiteln widmet Kissinger der Einzigartigkeit der amerikanischen Geographie – getrennt durch zwei Ozeane – besondere Aufmerksamkeit, die der USA die Entwicklung ihrer außenpolitischen Linie ermöglichte. Ebenso prägten die Expansionsgeschichte Amerikas im 19. Jahrhundert und die Manifest Destiny den messianischen Charakter der amerikanischen Diplomatie und den Wunsch, die spezifischen kulturellen Werte Amerikas als universelle Werte zu exportieren. Im letzten Kapitel bewertet Kissinger die Entwicklung von Wissenschaft und Technologie. Er betrachtet diese Entwicklung als zweischneidiges Schwert. Einerseits hat die Technologie der Menschheit einen beispiellosen Zugang zu Informationen ermöglicht und unser Leben einfacher gemacht. Andererseits stellen Atomwaffen und ihre Verbreitung eine offensichtliche Gefahr für die gesamte Menschheit dar. Kissinger untersucht, wie diese wichtigen Fragen regional und international behandelt wurden. Im Fall von Atomwaffen untersucht er die Erfolge der Atomabkommen aus der Zeit des Kalten Krieges. Kissinger macht auch mehrere Vorschläge zur Förderung internationaler Kooperationsrahmen, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts direkt zu begegnen.
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