"Der Mord im Pfarrhaus" von Agatha Christie, Zusammenfassung
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1930 präsentierte Agatha Christie Miss Marple erstmals auf der Bühne – eine kluge alte Jungfer, deren Beobachtungen des englischen Landlebens zum Schlüssel zur Aufklärung von Verbrechen werden. „ Der Mord im Pfarrhaus“ ist der erste Roman über Miss Marple, ein Werk, das die klassische Form eines Detektivromans mit subtiler Satire auf gesellschaftliche Sitten und menschliche Schwächen verbindet. Das Buch gilt als eines der wichtigsten in Christies Werk, da es den Beginn einer ganzen Reihe von Romanen über die berühmte Detektivin markiert.
Der Roman wurde mehrfach verfilmt und das Bild der Miss Marple wurde zum Kanon des Detektivgenres und hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der klassischen englischen Detektivliteratur.
„Der Mord im Pfarrhaus“ ist ein eindrucksvolles Beispiel für einen klassischen englischen Kriminalroman, in dem Alltag, psychologische Porträts und soziale Beobachtungen eng mit einer spannenden Ermittlung verwoben sind. Das Buch markiert den Beginn der „Miss Marple-Ära“ und ist bis heute eines der meistgelesenen und beliebtesten Werke Agatha Christies.
Ereignisse des Romans und Hauptlinien
Die Handlung spielt im fiktiven Dorf St. Mary Mead. Die Geschichte wird aus der Perspektive des Pfarrers Leonard Clement erzählt, eines vernünftigen, aber zur Selbstironie neigenden Mannes. Seine Frau Griselda ist jung, exzentrisch und kümmert sich nicht besonders um den Haushalt, was zu einer Atmosphäre leichter Verwirrung und ständiger häuslicher Zwischenfälle im Haus führt.
Im Zentrum des Dorflebens steht das Pfarrhaus, wo sich die Einheimischen treffen, um die neuesten Nachrichten und Gerüchte zu besprechen. Unter ihnen sticht Miss Marple hervor, die eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe besitzt und dazu neigt, das Schlechteste in den Menschen zu sehen, was sich jedoch oft als wahr erweist.
Die Hauptfigur der Spannungen ist Colonel Protheroe, der örtliche Friedensrichter, ein herrschsüchtiger, unhöflicher und äußerst unbeliebter Mann. Er ist bei seiner Familie und der Gemeinde unbeliebt: Seine erste Frau ist weggelaufen, seine Tochter Lettice hat sich von ihm entfremdet, und seine zweite Frau Anne leidet unter ihrer Ehe. Im Dorf kursieren Gerüchte über seine Tyrannei, den Verdacht auf Veruntreuung von Kirchengeldern und zahlreiche Konflikte mit Nachbarn.
Eines Tages wird der Oberst ermordet im Arbeitszimmer des Pfarrers aufgefunden. Der Todeszeitpunkt wird durch eine umgedrehte Uhr und eine unvollendete Notiz bestimmt. Fast unmittelbar danach gestehen zwei Personen die Tat: zunächst Lawrence Redding, ein junger Künstler, und dann Anne Protheroe, die zweite Frau des Ermordeten. Beide behaupten, den Mord begangen zu haben, doch ihre Aussagen widersprechen sich und den Tatsachen. Die Polizei, vertreten durch Inspektor Slack und Oberst Melchett, steckt in einer Sackgasse: Viele haben Motive, Alibis sind verworren, und die Beweise sind widersprüchlich.
Kreis der Verdächtigen und Motive
Zu den Verdächtigen gehören:
- Lawrence Redding, ein Künstler, der in Anne Prothero verliebt war und mit dem Colonel im Streit lag.
- Anne Prothero, eine Frau mit Ehestreitigkeiten und Verzweiflung, deren Gefühle für Lawrence für ihr Umfeld kein Geheimnis waren.
- Lettice Protheroe, die Tochter des Ermordeten, empfand Feindseligkeit gegenüber ihrem Vater und träumte von Freiheit.
- Mrs. Lestrange, eine geheimnisvolle Dame mit einer mysteriösen Vergangenheit, deren Auftauchen im Dorf Anlass zu vielen Gerüchten gibt.
- Dr. Stone und seine Sekretärin Miss Crum sind Archäologen auf Besuch und geraten in den Mittelpunkt des Dorfklatsches.
- Die Einheimischen hatten alle ihre eigenen Gründe, den Oberst nicht zu mögen.
Miss Marple beobachtet das Verhalten ihrer Umgebung und bemerkt viele kleine Dinge: zeitliche Unstimmigkeiten, seltsame Bewegungen von Verdächtigen, Details, die der Polizei entgehen. Sie macht darauf aufmerksam, dass die Geständnisse von Lawrence und Anne Versuche sind, sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben, um einen geliebten Menschen zu retten.
Während der Ermittlungen stellt sich heraus, dass der Todeszeitpunkt manipuliert wurde: Die Uhr im Büro lief vor, und die Notiz wurde früher geschrieben. Keiner der Verurteilten konnte das Verbrechen im angegebenen Zeitraum physisch begangen haben. Miss Marple vergleicht die Fakten, analysiert die Motive und das Verhalten der Verdächtigen. Ihr fällt auf, dass der im Dorf gehörte Schuss zeitlich nicht mit dem vermeintlichen Mordzeitpunkt zusammenfällt und die Waffe nicht die war, die Anne ihrem Mann abgenommen hatte.
Der Schlüssel zur Lösung des Rätsels liegt in Miss Marples Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis. Sie versteht, dass der wahre Mörder die allgemeine Abneigung gegen das Opfer geschickt ausnutzte, falsche Alibis konstruierte und versuchte, die Ermittlungen zu verwirren. Schließlich stellt sich heraus, dass Lawrence Redding und Anne Protheroe das Verbrechen gemeinsam begangen haben: Sie hatten im Voraus vereinbart, dass Anne zuerst und Lawrence später eintreten sollte, um den Anschein zu erwecken, der Mord habe zu einem anderen Zeitpunkt stattgefunden. Ihr Motiv ist Liebe und der Wunsch, den Tyrannen loszuwerden, der ihr Glück störte.
Miss Marple löst das Verbrechen, indem sie nicht nur die Beweise, sondern auch die psychologischen Aspekte der Verdächtigen analysiert. Ihre Schlussfolgerungen basieren auf ihrer Kenntnis der Dorfbewohner, ihrer Fähigkeit, Details zu erkennen und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen. Sie überzeugt die Polizei, ihre Version der Ereignisse zu überdenken und beweist, dass beide Geständnisse falsch sind und das eigentliche Verbrechen sorgfältig geplant war.
Im Finale werden die Verbrecher entlarvt, die Wahrheit ans Licht gebracht und das Dorf kehrt zum normalen Leben zurück. Miss Marple bestätigt einmal mehr ihren Ruf als einfühlsamste Bewohnerin von St. Mary Mead. Der Roman endet mit Überlegungen darüber, dass selbst das ruhigste englische Dorf Leidenschaften und Dramen verbirgt und die Wahrheit oft komplexer ist, als sie auf den ersten Blick erscheint.
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