„Wahrheit und Schönheit“ von Ann Patchett Automatische übersetzen
In ihren Memoiren „Truth and Beauty“ (2004) beschreibt die amerikanische Autorin Ann Patchett ihre langjährige Freundschaft mit der irisch-amerikanischen Dichterin und Memoirenschreiberin Lucy Grealy, die 2002 an einer Überdosis Heroin starb. Obwohl Lucys Schwester Suellen dagegen war, dass Patchett das Buch so kurz nach dem Tod des Autors schrieb, sagte sie: "Ann war eine weitaus bessere ’Schwester’ für Lucy, als ich es je hätte sein können." „The Guardian“ nannte „Truth and Beauty“ "eine Geschichte über die Hingabe an Freude und Tragödie". Ann und Lucy lernen sich 1985 kennen, als sie beide am renommierten Iowa Writers’ Workshop in Iowa City eingeschrieben sind. Sie werden Mitbewohner in einer kleinen, aber erschwinglichen Wohnung in der Governor Street. Über ihr erstes Treffen schreibt Patchett: "Ich erinnere mich nicht daran, wie sich unsere Liebe entwickelte, dass wir uns kennenlernten und mit der Zeit Freunde wurden. Ich erinnere mich nur daran, dass sie durch die Tür kam und es da war, riesig und dauerhaft und das erste Mal." Obwohl sie beide etwa zur gleichen Zeit das Sarah Lawrence College besuchten, kannte Ann Lucy nur vom Hörensagen. Lucy, die als eine Art Maskottchen des Campus beschrieben wurde, war in der Schule für ihre zierliche Statur, ihre übergroßen Pullover und ihre Gesichtsentstellung bekannt. Ein Teil von Lucys Unterkiefer fehlte aufgrund einer Krebserkrankung in ihrer Kindheit. Mit neun Jahren wurde bei ihr Ewing-Sarkom diagnostiziert, eine seltene Form von Kieferkrebs, bei der in den 1970er Jahren, als Lucy daran erkrankte, nur eine Überlebensrate von fünf Prozent bestand. Lucy hatte außerdem nur sechs Zähne, was ihr das Essen erschwerte. In der Governor Street trinken und tanzen Ann und Lucy häufig bis spät in die Nacht. Während Ann von Natur aus ruhig und fleißig ist, steht Lucy gerne im Mittelpunkt. Es dauert nicht lange, bis sie im Iowa Writers’ Workshop eine ebenso große Berühmtheit ist wie in Sarah Lawrence. Während Ann organisiert ist und die Deadlines gewissenhaft einhält, liefert Lucy oft im letzten Moment brillant komponierte Arbeiten ab. Als ihre gemeinsame Zeit im Workshop endet, fährt Lucy nach Aberdeen, Schottland, um sich einer Reihe von Gesichtsrekonstruktionsoperationen zu unterziehen. In der Zwischenzeit zieht Ann nach Nashville, Tennessee, wo sie sich nebenbei in einem TGIFriday’s-Restaurant als Kellnerin an ihrer Schreibarbeit abmüht.
Beide reichen ihre Schriften ständig zur Veröffentlichung ein und bewerben sich um Stipendien, aber ihre Bemühungen bringen wenig ein. Während dieser schwierigen Zeit tauschen Ann und Lucy Briefe aus, von denen einige in „Truth and Beauty“ abgedruckt werden. Unterdessen ist Lucys jüngste Operation ein weiterer Misserfolg. Ann hat eine Chance, als sie am renommierten Fine Arts Work Center in Provincetown, Massachusetts, angenommen wird. Dort schreibt sie 1992 ihren ersten Roman, „The Patron Saint of Liars“. Etwa zur gleichen Zeit gewinnt Lucy das Bunting Fellowship am Radcliffe Institute for Independent Study, wo sie 1994 ihre Memoiren „Autobiography of a Face“ schreibt. Das Buch macht Lucy zu einem echten Literaturstar. Sie gewinnt den renommierten Whiting Award für aufstrebende Schriftsteller und wird in der beliebten Fernsehsendung „The Charlie Rose Show“ interviewt. Obwohl Anns Erfolg bisher nicht mit dem von Lucy zu vergleichen ist, hegt sie weder Eifersucht noch Groll. Obwohl „Autobiography of a Face“ Lucy Ruhm und ein gewisses Maß an Reichtum beschert, lindert es ihre Einsamkeit nicht. Da sie nicht ohne große Schwierigkeiten essen, küssen oder sprechen kann, fällt es ihr schwer, eine echte Bindung zu den neuen Freunden und Liebhabern aufzubauen, die im Zuge ihres literarischen Ruhms in ihr Leben treten. Um ihr Leben erträglicher zu machen, kehrt sie für eine letzte Operation nach Schottland zurück, ihre insgesamt neununddreißigste. Dabei wird ein Stück ihres Beinknochens in ihren Kiefer eingesetzt, um Zahnimplantate zu stützen. Leider schlägt die Operation fehl und Lucy wird süchtig nach den ihr verschriebenen opioidhaltigen Schmerzmitteln OxyContin. Dies führt wiederum zu einer Heroinsucht. Ann versucht ihr Bestes, um Lucy zu überzeugen, clean zu werden. „Ich lasse dich deswegen allein“, sagt Ann zu ihr. Doch nichts funktioniert, und Lucy versinkt weiter in Depressionen und Sucht. 2001 erlebt Ann mit der Veröffentlichung ihres vierten Romans „Bel Canto“ endlich den enormen Erfolg, der ihr verwehrt geblieben war. Das Buch gewinnt den Orange Prize und den PEN/Faulkner Award, zwei der höchsten literarischen Auszeichnungen der Welt. Unterdessen geht es mit Lucy weiter bergab, bis sie schließlich ihre Stelle als Lehrerin, ihre Wohnung und den Vertrag für ihr nächstes Buch verliert.
Am 18. Dezember 2002 stirbt Lucy im Alter von 39 Jahren an einer Überdosis Heroin. Als Ann von ihrem Tod erfährt, erkennt sie endlich, dass Lucy nicht unbesiegbar ist. „Truth and Beauty“ ist eine eindringliche Autobiografie über zwei Freundinnen, die das Schreiben und einander lieben.
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