Antike Schmiedetechniken:
Vom Hammer zum Schwert
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Schmiedekunst ist eines der ältesten Handwerke der Menschheit. Seit Jahrtausenden perfektionieren Menschen die Metallbearbeitungstechniken und verwandeln einfache Metallklumpen in komplexe und elegante Produkte. So veränderten sie den Lauf der Geschichte.
Die Entwicklung der Metallverarbeitung ist eng mit der Evolution menschlicher Zivilisationen verbunden und spiegelt den technischen Fortschritt von primitiven Steinwerkzeugen bis hin zu komplexen Metallstrukturen und Waffen wider. Archäologische Funde ermöglichen es uns, den langen Weg von den ersten Metallgegenständen bis hin zu hochentwickelten Technologien zur Herstellung von Waffen und Werkzeugen nachzuvollziehen.

2 Kupfer- und Bronzezeit
3 Entwicklung der Eisenmetallurgie
4 Die Entwicklung antiker Schmiedewerkzeuge
5 Metallbearbeitungstechniken
6 Schwerter aus der Bronzezeit
7 Eisenwaffen und die Entwicklung der Schmiedekunst
8 Regionale Besonderheiten des Schmiedehandwerks
Die Ursprünge der Metallverarbeitung
Die frühesten Belege für die Metallverarbeitung stammen aus der Antike. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die ersten Experimente mit Metallen um 8700 v. Chr. im heutigen Irak begannen, wo ein Kupferanhänger entdeckt wurde. Einzelne Metalle, die in der Natur in reiner Form vorkommen, kannten und nutzten die Menschen jedoch schon lange vor der Entwicklung der Metallurgie.
Gold gilt als das erste Metall, das der Mensch zu verarbeiten begann. Seine besonderen Eigenschaften – Formbarkeit und Plastizität – ermöglichten die Verarbeitung ohne komplexe Technologien. Lediglich ein Steinhammer und die Oberfläche dienten als Amboss. Gediegenes Gold musste nicht geschmolzen werden, es lag bereits in verarbeitungsfertiger Form vor.
Zu den ersten verarbeiteten Metallen gehörten auch gediegenes Kupfer, Silber und Meteoreisen. Da sie selten waren, dienten aus ihnen gefertigte Gegenstände zunächst vor allem der Dekoration und symbolisierten den hohen Status des Besitzers. Die ältesten von Archäologen entdeckten Goldgegenstände wurden vor etwa 8.000 Jahren hergestellt.
Frühe gediegene Metalle
Die ersten Metalle, mit denen der Mensch arbeitete, kamen in der Natur in relativ reiner Form vor – dies sind die sogenannten gediegenen Metalle. Unter ihnen nahmen Gold, Silber, Kupfer und Meteoreisen einen besonderen Platz ein.
Gold wurde in Form kleiner Nuggets in Flusssedimenten gefunden. Seine leuchtende Farbe und sein Glanz erregten die Aufmerksamkeit der alten Völker. Dank seiner Weichheit ließ sich Gold auch ohne Erhitzen und ohne den Einsatz komplexer Werkzeuge leicht verarbeiten.
Kupfer kam auch in der Natur vor, wenn auch seltener als Gold. Kupfervorkommen wurden in vielen Regionen der Welt entdeckt, darunter im Nahen Osten, Nordafrika, Europa und Amerika. Die ältesten Kupferobjekte stammen aus der Zeit um 8700 v. Chr.
Meteoriteneisen war für antike Zivilisationen ein seltenes und wertvolles Material. Es gelangte mit Meteoriten auf die Erde und enthielt erhebliche Mengen Nickel, was es härter und haltbarer machte als gewöhnliches Eisen. Funde von Meteoriteneisengegenständen werden oft mit rituellen und zeremoniellen Zusammenhängen in Verbindung gebracht, was auf den besonderen Status dieses Metalls in antiken Gesellschaften hinweist.
Die ersten Verarbeitungstechnologien
Die ersten Metallbearbeitungstechniken waren primitiv, aber effektiv. Sie umfassten Kaltschmieden, Zerspanen, Schleifen und Polieren. Mit diesen Techniken konnten aus gediegenem Metall Schmuck, einfache Werkzeuge und Ritualgegenstände hergestellt werden.
Beim Kaltschmieden wurde das Metall wiederholt geschlagen, um es in die gewünschte Form zu bringen. Durch das Kaltschmieden wurde das Metall jedoch härter und spröder, ein Prozess, der als Kaltverfestigung bezeichnet wird. Um weiterverarbeiten zu können, musste es erhitzt werden, um seine Duktilität wiederherzustellen. Dieser Zyklus aus Kaltschmieden und anschließendem Erhitzen wurde beispielsweise um 4000 – 5000 v. Chr. in der Kupferverarbeitung im Michiganseegebiet angewendet.
Mit der Weiterentwicklung der Technologie beherrschten die Menschen das Warmschmieden – die Verarbeitung von erhitztem Metall, wodurch dieses duktiler wurde. Dieses Verfahren erforderte die Entwicklung spezieller Öfen oder Schmieden, die hohe Temperaturen erreichen konnten, und den Einsatz von Schutzvorrichtungen für die Bearbeitung des heißen Metalls.
Ein wichtiger Schritt war die Entdeckung eines Verfahrens zur Reduktion von Metallen aus Erzen mittels Feuer, einer Technik, die als Schmelzen oder Verhütten bekannt ist. Dieses Verfahren erhöhte die Verfügbarkeit von Metallen, insbesondere von Kupfer, Zinn und Blei, die in reiner Form selten, aber in verschiedenen Mineralien vorhanden waren, erheblich.
Kupfer- und Bronzezeit
Der Übergang von Steinwerkzeugen zu Metallwerkzeugen war ein revolutionärer Wandel in der Menschheitsgeschichte. Kupfer war das erste Metall, das in großem Umfang zur Herstellung von Werkzeugen und Waffen verwendet wurde. Reines Kupfer hatte jedoch einen erheblichen Nachteil: Es war zu weich und wurde schnell stumpf.
Ein echter Durchbruch war die Entdeckung der Bronze, einer Legierung aus Kupfer und Zinn mit deutlich besseren mechanischen Eigenschaften. Bronze war härter, fester und schnittfester, was sie zu einem idealen Material für die Herstellung von Waffen, Werkzeugen und anderen Geräten machte.
Die Zeit, in der Bronze zum wichtigsten Material für die Herstellung von Werkzeugen und Waffen wurde, wird als Bronzezeit bezeichnet. Sie begann etwa 3300 – 3000 v. Chr. im Nahen Osten und Südosteuropa und dauerte bis zum Aufkommen der Eisentechnologie um etwa 1200 – 1000 v. Chr.
Kupferverarbeitungstechniken
Kupfer war das erste Metall, das der Mensch systematisch und in großen Mengen abbauen und verarbeiten konnte. Der Prozess begann mit der Gewinnung von Kupfererz in Minen oder Tagebauen. Das Erz wurde dann zerkleinert und zum Schmelzen in einen Ofen gegeben.
Zum Schmelzen von Kupfer waren Temperaturen von etwa 1090 °C (2000 °F) erforderlich. Bei dieser Temperatur schmolz das Kupfer und löste sich vom umgebenden Gestein. Waren im Erz andere Metalle mit niedrigeren Schmelzpunkten vorhanden, wurden diese zuerst geschmolzen. So konnten die Metallurgen der Antike die verschiedenen Metalle trennen und ihre Eigenschaften und Verwendung bestimmen.
Nach dem Schmelzen wurde Kupfer gereinigt und zur Weiterverarbeitung zu Barren oder Rohlingen geformt. Das Metall konnte kalt geschmiedet werden, musste aber erhitzt werden, um es stark zu verformen. Schmiede der Bronzezeit erlernten die Kupferbearbeitung mit verschiedenen Formgebungstechniken, darunter Hämmern, Gießen und Schlagen.
Kupfergegenstände waren sehr vielfältig: von einfachem Schmuck und Nadeln bis hin zu Äxten, Meißeln und anderen Werkzeugen. Aufgrund der Weichheit des Metalls nutzten sie sich jedoch schnell ab und mussten häufig geschärft oder ausgetauscht werden.
Die Entdeckung der Bronze und ihrer Eigenschaften
Eine der wichtigsten Entdeckungen in der Metallurgie war die Herstellung einer Kupfer-Zinn-Legierung – Bronze. Dies geschah um 4500 v. Chr. Bronze hatte gegenüber reinem Kupfer eine Reihe von Vorteilen: Sie war härter, fester und behielt ihre Form unter mechanischen Einflüssen besser.
Der Prozess der Bronzeherstellung erforderte präzise Proportionen der Komponenten. Der optimale Zinngehalt in Bronze lag bei etwa 10 – 12 %. Ein höherer Zinngehalt, beispielsweise in chinesischen Bronzeschwertern, der 20 % erreichte, machte die Produkte härter, aber auch zerbrechlicher.
Die Bronzeproduktion begann mit dem getrennten Schmelzen von Kupfer und Zinn. Die Metalle wurden dann in einem Tiegel – einem speziellen Gefäß aus feuerfestem Material – in einem bestimmten Verhältnis gemischt. Der Tiegel wurde in einen Ofen gestellt, wo die Temperatur zum Schmelzen beider Metalle hochgehalten wurde.
Nach dem Schmelzen wurde die Masse gerührt, um die Bestandteile gleichmäßig zu verteilen, und anschließend erneut erhitzt. Sobald die Legierung fertig war, wurde sie in Formen gegossen – ein Prozess, der als Gießen bezeichnet wird. Die Formen konnten aus Stein, Ton oder Sand bestehen und ermöglichten die Herstellung von Gegenständen unterschiedlicher Komplexität und mit hohem Detailgrad.
Werkzeuge und Artefakte aus der Bronzezeit
In der Bronzezeit entstanden zahlreiche Werkzeuge und Produkte, von Haushaltsgegenständen bis hin zu Waffen. Zu den häufigsten gehörten:
- Waffen: Schwerter, Dolche, Speerspitzen, Äxte. Bronzeschwerter tauchten erstmals im 17. Jahrhundert v. Chr. in der Region des Schwarzen Meeres und der Ägäis auf.
- Werkzeuge: Äxte, Meißel, Sägen, Nadeln, Ahlen.
- Haushaltsgegenstände: Kessel, Schüsseln, Spiegel, Rasierer.
- Schmuck: Armbänder, Ringe, Broschen (antike Verschlüsse), Halsketten.
- Ritualgegenstände: Figuren, Opfermesser, Zeremonialgefäße.
Die Bronzegusstechnik ermöglichte die Herstellung komplexer Formen, die aus Stein oder Holz nur schwer oder gar nicht herstellbar gewesen wären. Daher zeichnen sich Artefakte der Bronzezeit oft durch ihr hohes künstlerisches Niveau und ihre sorgfältige Ausführung aus.
Besonders bekannt für seine Langlebigkeit ist das in China entdeckte Bronzeschwert von Goujian. Es stammt aus der Frühlings- und Herbstzeit (771 – 476 v. Chr.) und behielt trotz seiner über 2.000 Jahre langen Vergrabenheit seine Schärfe und zeigte keinerlei Korrosionserscheinungen.
Entwicklung der Eisenmetallurgie
Der Übergang von Bronze zu Eisen war einer der bedeutendsten technologischen Umbrüche der Menschheitsgeschichte. Eisen war fester und leichter zugänglich als Bronze, was zu revolutionären Veränderungen in vielen Lebensbereichen führte, insbesondere in der Landwirtschaft und der Kriegsführung.
Die Eisenzeit begann in verschiedenen Teilen der Welt zu unterschiedlichen Zeiten. Im Nahen Osten und Kleinasien erfolgte der Übergang zum Eisen um 1200 – 1000 v. Chr. In Europa begann der Prozess später, um 800 – 600 v. Chr., und in einigen Teilen Afrikas, Asiens und Amerikas begann die Eisenzeit sogar noch später.
Die Technologie zur Eisenherstellung war komplexer als die zur Kupfer- oder Bronzeverhüttung. Eisen hat einen höheren Schmelzpunkt (1538 °C), der in frühen Öfen nur schwer zu erreichen war. Daher wurde Eisen zunächst nicht als flüssiges Metall, sondern als feste, schwammartige Masse gewonnen, die anschließend geschmiedet wurde, um die Schlacke zu entfernen und das Metall zu verdichten.
Die Entstehung der Eisenzeit
Obwohl Spuren der Eisenverarbeitung bereits in der Bronzezeit gefunden werden, erfolgte die weitverbreitete Verwendung dieses Metalls erst viel später. Die Schmiedekunst, die auf dem Schmieden von Eisen basiert, entstand vermutlich um 1500 v. Chr. in Syrien. Man geht davon aus, dass sie erstmals von den europäischen Hethitern entwickelt wurde, einem antiken anatolischen Volk, das im Gebiet der heutigen Türkei und Syriens ein Reich errichtete.
In Indien begann die Eisenverarbeitung um 1800 v. Chr. Schon die alten Römer erkannten Indien als Land der Eisenexperten, das Europa weit voraus war. In Afrika südlich der Sahara entwickelte sich die Stahlherstellung ab etwa 1400 v. Chr., als lokale Handwerker Öfen bauten, die höhere Temperaturen erreichen konnten als die in Europa während der industriellen Revolution.
Eisenprodukte hatten zunächst keine klaren Vorteile gegenüber Bronze. Es dauerte etwa 500 Jahre, bis Eisenwaffen gegenüber Bronzewaffen bevorzugt wurden. Frühe Eisenprodukte waren oft landwirtschaftliche Werkzeuge – Sicheln, Äxte und Befestigungsmittel wie Nägel.
Hochofentechnologie
Die wichtigste Methode zur Eisengewinnung in der Antike war das sogenannte Rennofenverfahren, das in speziellen Hochöfen durchgeführt wurde. Der Hochofen war ein Schachtofen aus feuerfestem Material – Erde, Ton oder Stein.
Am Boden des Hochofens befanden sich ein oder mehrere Rohre (Düsen), durch die Luft in den Ofen gelangte – entweder auf natürliche Weise oder mithilfe von Blasebälgen oder anderen Pumpvorrichtungen. Am Boden des Hochofens konnte sich eine Öffnung zum Entnehmen des fertigen Produkts – des Vorblocks – befinden.
Vor dem Einsatz des Hochofens mussten Kohle und Eisenerz aufbereitet werden. Kohle, die aus nahezu reinem Kohlenstoff bestand, lieferte sowohl die für den Schmelzprozess erforderliche hohe Temperatur als auch das Kohlenmonoxid, das zur Reduktion des Metalls aus seinen Oxiden beim Verbrennen erforderlich war.
Das Erz wurde zerkleinert und üblicherweise im Feuer geröstet, um es spröder zu machen und Verunreinigungen sowie Feuchtigkeit zu entfernen. Die Partikelgröße des Erzes hing von seiner Art und der Konstruktion des Ofens ab.
Käseherstellungsprozess
Die Herstellung von Eisen im Hochofen, das sogenannte Rennofenverfahren, war sehr arbeitsintensiv und erforderte ein gewisses Maß an Geschick. Zunächst wurden Holzkohle und Eisenerz in den Hochofen geladen. Anschließend wurde die Kohle gezündet und mithilfe eines Blasebalgs Luft eingepumpt, um die Temperatur zu erhöhen.
Im Gegensatz zu modernen Hochöfen konnten antike Hochöfen den Schmelzpunkt von Eisen (1538 °C) nicht erreichen. Stattdessen wurde Eisen bei einer Temperatur von etwa 1200 °C aus Erzoxiden reduziert. Das Eisen schmolz nicht, sondern bildete eine schwammartige Masse, vermischt mit Schlacke – den sogenannten Bloom.
Der Rennofen war eine poröse Masse aus Metall und Schlacke, die aus dem Ofen entnommen und anschließend wiederholt geschmiedet wurde, um die Schlacke zu entfernen und das Metall zu verdichten. Dieser Vorgang war körperlich anstrengend und erforderte erhebliche Kraft. Durch wiederholtes Schmieden und Erhitzen des Rennofens entstand Rennofeneisen, ein Material, aus dem verschiedene Produkte hergestellt werden konnten.
Das so gewonnene Eisen enthielt unterschiedliche Mengen an Kohlenstoff. Bei niedrigem Kohlenstoffgehalt (weniger als 0,2 %) wurde weiches Schmiedeeisen erhalten, bei mittlerem (0,3 – 0,7 %) härterer kohlenstoffarmer Stahl und bei hohem (mehr als 2 %) sprödes Gusseisen, das hauptsächlich zum Gießen verwendet wurde.
Die Entwicklung antiker Schmiedewerkzeuge
Hämmer
Der Hammer ist das grundlegende und älteste Werkzeug im Arsenal des Schmieds. Die Entwicklung des Hammers begann lange vor dem Aufkommen der Metallurgie. Die ersten Hämmer waren runde Steine, die in der Hand gehalten wurden. Allmählich veränderte sich die Form dieser primitiven Werkzeuge – Steine mit einer Kerbe in der Mitte für besseren Halt erschienen.
Der nächste wichtige Schritt war die Befestigung des Steins am Griff. Zunächst wurde hierfür eine flexible Weidenrute verwendet, später begann man, Löcher in die Steine zu bohren, um den Holzgriff sicher zu befestigen. Diese Konstruktion steigerte die Arbeitseffizienz deutlich.
Mit dem Aufkommen der Metallurgie wurden die Hämmer selbst aus Metall gefertigt. Sie wurden nach Gewicht in zwei Kategorien eingeteilt: Handhämmer mit einem Gewicht von bis zu 1 kg für Präzisionsarbeiten und Vorschlaghämmer mit einem Gewicht von über 1 kg für grobe Arbeiten. Metallhämmer hatten oft geschweißte Stahlköpfe, um die Festigkeit zu erhöhen.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kamen in der Schmiedekunst mechanische Hämmer zum Einsatz, die von einem Wasserrad angetrieben wurden, später auch Dampf- und Hydraulikgeräte. Dies erleichterte die schwere körperliche Arbeit der Schmiede erheblich und erweiterte die Möglichkeiten der Metallverarbeitung.
Ambosse und Hilfswerkzeuge
Der Amboss diente als stabile Unterlage beim Schmieden. Alte russische Schriftquellen aus dem 11. Jahrhundert erwähnen dieses Werkzeug häufig. Archäologische Funde zeigen, dass Ambosse in zwei Haupttypen unterteilt wurden: rechteckige und solche mit rechteckiger Arbeitsfläche. Es handelte sich um massive Metallständer mit einem Gewicht von über 8 kg.
Zum Arsenal des Schmieds gehörten neben Hämmern und Ambossen:
- Zangen in verschiedenen Formen und Größen zum Halten von heißem Metall
- Meißel zum Schneiden von Metall
- Stanzstifte
- Nagler zum Herstellen von Nägeln
- Crimpwerkzeuge zum Formen von Produkten
- Hinterschnitte und Pads für die Bearbeitung gewölbter Flächen
- Stempel zum Erstellen sich wiederholender Elemente
- Dateien fertigstellen
Spezialisierte Schmiede, die komplexe Arbeiten ausführten, verfügten über eine größere Auswahl an Werkzeugen, darunter Schraubstöcke und Schleifsteine zum Schärfen.
Öfen und Gebläse
Die Schmiede bildete die Grundlage der Schmiedewerkstatt. Es handelte sich um eine Kohlenpfanne auf einem Stein- oder Lehmanstieg. Die Schmiede hatte eine Vertiefung für Kohlen und erhitztes Metall. Um die Verbrennung zu beschleunigen und hohe Temperaturen (bis zu 1400 – 1460 °C beim Schweißen von Eisen) zu erreichen, wurden Gebläse eingesetzt.
Die Konstruktion der Schmiede blieb über Jahrhunderte hinweg relativ einfach. Ein Vergleich archäologischer Funde mit ethnografischen Daten zeigt, dass selbst im 19. Jahrhundert einige Schmiede Schmieden verwendeten, die sich strukturell nicht von antiken Modellen unterschieden.
Blasebälge spielten eine wichtige Rolle beim Pumpen von Luft. Der Schmied drückte den Hebel und leitete Luft durch feuerfeste Düsen – spezielle Rohre aus Ton mit Sandbeimischung – zu den Kohlen. Die Düsen brannten schnell durch und mussten häufig ausgetauscht werden.
Als Brennstoff für den Ofen wurde meist Holzkohle verwendet, die eine stabile Verbrennung und hohe Temperaturen ohne Fremdverunreinigungen gewährleistete, die das Metall beschädigen könnten.
Metallbearbeitungstechniken
Metallschmieden in der Antike
Schmieden ist die älteste Methode der Metallverarbeitung und existiert laut verschiedenen Quellen seit 6.000 bis 9.000 Jahren. Archäologische Untersuchungen bestätigen, dass Kalt- und Warmschmieden bereits im 4. und 3. Jahrtausend v. Chr. im Iran, in Mesopotamien und in Ägypten angewendet wurde.
Die allerersten handgeschmiedeten Gegenstände dienten hauptsächlich dem Schutz vor Feinden und Raubtieren sowie als Dekoration. Antike Handwerker Europas, Asiens und Afrikas schmiedeten Roheisen, Kupfer, Silber und Gold.
Das Schmieden als Metallbearbeitungstechnik entwickelte sich insbesondere im 10. bis 13. Jahrhundert. Zu dieser Zeit hatten Handwerker bereits gelernt, langlebige mehrschichtige Schwerter und Äxte mit gehärteten Stahlklingen sowie verschiedene Haushaltsgegenstände, Werkzeuge und Handwerksgeräte herzustellen.
Zu den wichtigsten Schmiedevorgängen gehörten:
- Crimpen der Matrizen – Verdichten und Verschweißen von Metallpartikeln, Entfernen von Schlacke
- Ziehen - Vergrößerung der Länge des Werkstücks durch Verringerung seines Querschnitts
- Unter Stauchen versteht man eine Verringerung der Höhe eines Werkstücks bei gleichzeitiger Vergrößerung seines Querschnitts.
- Stanzen – Löcher erzeugen
- Biegen – einem Werkstück eine gebogene Form geben
- Hacken - Metall in Teile zerlegen
- Schweißen – mehrere Metallteile zu einem Ganzen verbinden
Kalt- und Warmschmieden
In der Antike wurden zwei Hauptschmiedeverfahren verwendet: Kaltschmieden und Warmschmieden. Kaltschmieden wurde zur Bearbeitung weicher Metalle – Gold, Silber und Kupfer – eingesetzt. Dieses Verfahren ermöglichte die Herstellung von Produkten ohne den Einsatz hoher Temperaturen, war jedoch aufgrund der Kaltverfestigung – einer Zunahme der Härte und Sprödigkeit des Metalls während der Verformung – mit Einschränkungen verbunden.
Beim Warmschmieden wird Metall auf eine hohe Temperatur erhitzt, wodurch es dehnbarer und formbarer wird. Dieses Verfahren wurde zur Bearbeitung von Eisen und Stahl sowie zur Herstellung komplexer Formen aus Kupfer und Bronze verwendet.
Der Prozess des Warmschmiedens von Bronze umfasst mehrere Phasen:
- Erhitzen eines Metalls auf eine hohe Temperatur über dem kritischen Punkt
- Formen – mit Hämmern, Ambossen und Pressen die gewünschte Form erzeugen
- Wärmebehandlung – Erhitzen und Abkühlen, um Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit zu verleihen
- Patinieren ist das Auftragen spezieller Verbindungen zum Schutz und zur Verleihung eines bestimmten Aussehens.
Mit der Weiterentwicklung der Technologie verbesserten sich auch die Schmiedemethoden. Der allmähliche Wandel der Werkzeuge und Techniken führte zur Entwicklung des Schmiedehandwerks zu einer eigenständigen Branche.
Schwerter aus der Bronzezeit
Ursprung und Entwicklung des Bronzeschwertes
Die ersten Schwerter tauchten in der Bronzezeit als Weiterentwicklung des Dolches auf. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass Bronzeschwerter erstmals um das 17. Jahrhundert v. Chr. im Schwarzmeer- und Ägäisraum auftauchten.
Vor der Erfindung der Bronze waren Steine (Feuerstein, Obsidian) die Hauptmaterialien für Schneidwerkzeuge und Waffen. Aufgrund der Zerbrechlichkeit von Stein war die Herstellung langer Klingen jedoch unpraktisch. Mit der Entdeckung von Kupfer und später Bronze wurde es möglich, Dolche mit längeren Klingen herzustellen, was schließlich zur Entstehung einer neuen Waffenklasse führte – dem Schwert.
Die ersten Bronzeschwerter basierten auf den Messern des minoischen Kreta und des keltischen Britanniens. Erste Exemplare von über 100 cm langen Schwertern wurden um 1700 v. Chr. vermutlich in der Ägäisregion hergestellt.
Typische Schwerter der Bronzezeit waren zwischen 60 und 80 cm lang. Waffen, die kürzer als 60 cm waren, wurden unterschiedlich klassifiziert – mal als Kurzschwerter, mal als Dolche. Die Anfänge der Schwertproduktion in China gehen auf die Shang-Dynastie (ab etwa 1200 v. Chr.) zurück.
Technologie zur Herstellung von Bronzeschwertern
Die Herstellung von Bronzeschwertern erfolgte durch eine Kombination aus Guss- und Schmiedeverfahren. Der Prozess begann mit der Auswahl einer geeigneten Legierung. Bronze ist eine Legierung aus Kupfer mit Zinn oder anderen Metallen, die im Vergleich zu reinem Kupfer bessere mechanische Eigenschaften aufweist.
Die Schwertproduktion begann mit der Erstellung detaillierter Zeichnungen und eines Modells. Anschließend wurde eine Form für den Guss des Klingenrohlings vorbereitet. Antike Handwerker verwendeten verschiedene Gusstechniken:
- Offene Form oder Sandguss
- Gießen in Formen mit Deckel
- Gießen in geteilten Formen
- Wachsausschmelzverfahren zur Herstellung komplexer Teile
Nach dem Gießen des Schwertrohlings wurde dieser sorgfältig bearbeitet – geschmiedet, geschärft, poliert. Viele antike Schwerter hatten reichhaltige Einlagen aus Silber und anderen Metallen, was auf das hohe Können der Büchsenmacher dieser Zeit hinweist.
Ein interessantes Beispiel für die Haltbarkeit von Bronzewaffen ist das Goujian-Schwert aus China, das nach über 2.000 Jahren im Boden seine Schärfe bewahrt hat und nicht korrodiert ist.
Kampfeinsatz von Bronzeschwertern
Experimentelle Archäologie hilft zu verstehen, wie antike Bronzeschwerter im Kampf eingesetzt wurden. Untersuchungen zeigen, dass Krieger der Bronzezeit scharfe Schläge vermieden, die die weichen Bronzeklingen beschädigen konnten. Stattdessen bevorzugten sie eine Technik namens „Kreuzende Schwerter“.
Ein Team von Archäologen aus Großbritannien, Deutschland und China führte Experimente mit exakten Nachbildungen von sieben antiken Schwertern durch. Erfahrene Schwertkämpfer schlugen mit ihren Schwertern auf verschiedene Materialien – Holz-, Leder- und Bronzeschilde. Die Forscher analysierten die Spuren auf den Klingen und verglichen sie mit Abnutzungsspuren an erhaltenen archäologischen Funden.
Dadurch konnte der Ursprung von 14 Arten charakteristischer Dellen und Kerben an antiken Schwertern ermittelt werden. Die Analyse der Lage dieser Spuren zeigte, dass sie gegen Ende der Bronzezeit entlang der Klingen dichter angeordnet waren. Dies deutet auf die Entwicklung der Kampfkünste hin – Schwertkämpfer lernten, präzisere Schläge auszuführen.
Bronzeschwerter blieben in Europa bis zum 5. Jahrhundert v. Chr. eine gängige Waffe, dann begann ein allmählicher Übergang zu Eisenwaffen. Die vollständige Verdrängung von Bronzewaffen durch Eisenwaffen wurde jedoch erst mit dem Untergang des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert n. Chr. abgeschlossen.
Eisenwaffen und die Entwicklung der Schmiedekunst
Das Erscheinen der ersten Eisenschwerter
Der Übergang von Bronze- zu Eisenschwertern war ein schleichender Prozess, der mehrere Jahrhunderte dauerte. Eisen hatte gegenüber Bronze entscheidende Vorteile – eine größere Verfügbarkeit von Rohstoffen und potenziell bessere mechanische Eigenschaften. Die Technologie zur Eisenverarbeitung war jedoch komplexer und erforderte höhere Temperaturen und besondere Fähigkeiten.
Die ersten Eisenschwerter waren eher experimentell und hatten keine offensichtlichen Vorteile gegenüber Bronze. Es dauerte etwa 500 Jahre technologischer Verbesserung, bis Eisenwaffen gegenüber Bronzewaffen vorzuziehen waren.
Eine bedeutende technologische Errungenschaft war die Entdeckung des Rennerzverfahrens, das die Gewinnung von Rennern aus Eisenerz ermöglichte – schwammartige Eisenmassen mit einer Beimischung von Schlacke. Durch wiederholtes Schmieden und Erhitzen des Renners entfernten die Schmiede die Schlacke und verdichteten das Metall. So entstand Rennereisen für die Herstellung verschiedener Produkte.
Technologien zur Rotorblattverbesserung
Im Laufe der Entwicklung der Schmiedekunst entdeckten Meister viele Techniken, die es ihnen ermöglichten, die Qualität von Eisenklingen zu verbessern:
- Zementierung – Sättigung der Oberflächenschicht von Eisen mit Kohlenstoff zur Erhöhung der Härte
- Abschrecken – Erhitzen und anschließendes schnelles Abkühlen zur Erhöhung der Härte
- Beim Anlassen wird gehärteter Stahl auf eine bestimmte Temperatur erhitzt, um die Sprödigkeit zu verringern.
- Beim Feuerschweißen handelt es sich um das Verbinden von Metallschichten mit unterschiedlichen Eigenschaften.
Besonders geschätzt waren mehrlagige Schwerter, die eine harte, aber spröde Klinge mit einem flexiblen Kern kombinierten. Diese Konstruktion bot ein optimales Gleichgewicht zwischen der Schärfe der Klinge und ihrer Bruchfestigkeit.
Bereits im 10. Jahrhundert kannten die Rus und andere Regionen die Geheimnisse der Herstellung von gemustertem Stahl – dem Prototyp des zukünftigen Damaskus. Dies deutet auf ein hohes Maß an Schmiedekunst hin.
Vergleich von Bronze- und Eisenwaffen
Bronze- und Eisenwaffen hatten ihre Vor- und Nachteile. Bronze war Eisen in der Härte unterlegen, hatte aber eine ähnliche Festigkeit und war korrosionsbeständiger. Stahlschwerter und -rüstungen rosteten, während Bronzewaffen mit einer stabilen Oxidschicht – der Patina – überzogen waren.
Bronze eignete sich besser für die Herstellung von Brustpanzern, Helmen und komplexen geometrischen Klingen. Eisen hingegen war dehnbarer und ließ sich leichter zu Draht verarbeiten, was es zum bevorzugten Material für Kettenhemden machte. Deshalb bestand die älteste Plattenrüstung aus Bronze und das älteste Kettenhemd aus Eisen.
Ein wichtiger Faktor für den Übergang von Bronze zu Eisen war die Verfügbarkeit von Rohstoffen. Die Materialien zur Eisenherstellung – Eisenerz und Holzkohle – waren in weiten Teilen Europas weit verbreitet. Gleichzeitig wurde Zinn, das zur Herstellung von Bronze benötigt wurde, nur in wenigen Regionen abgebaut.
Regionale Besonderheiten des Schmiedehandwerks
Schmiedekunst des Alten Ostens
Der Nahe Osten und Ägypten gelten als Wiege der Metallurgie. Hier entstanden die ersten Technologien zur hochwertigen Eisenverarbeitung – Hochöfen, die Produktion von Kohlenstoffstählen und Damastklingen.
Im alten Ägypten verarbeiteten Schmiede Kupfer, Bronze und später Eisen. Eisen war aufgrund seiner Seltenheit zunächst wertvoller als Gold. Schmieden galt als heilige Kunst, als Symbol göttlicher Macht.
Im Nahen Osten und in Persien fertigten Handwerker Klingen, die weltweit für ihre Qualität und ungewöhnliche Struktur berühmt waren. Wissen und Technologie aus dem Osten gelangten später über Handelswege und militärische Kampagnen nach Europa und in die Rus.
In Indien begann die Eisenverarbeitung um 1800 v. Chr. Die alten Römer erkannten Indien als Land der Eisenexperten, die den europäischen Meistern weit voraus waren. In Afrika südlich der Sahara entwickelte sich die Stahlherstellung ab etwa 1400 v. Chr., als lokale Handwerker Öfen bauten, die sehr hohe Temperaturen erreichen konnten.
Entwicklung der Schmiedekunst in der Rus
In der Rus hatte das Schmiedehandwerk eine besondere Bedeutung. Schmiede genossen großen Respekt, ihre Arbeit galt als heilig – in der Vorstellung der Menschen erweckten sie Metall buchstäblich zum Leben.
Bereits im 1. Jahrtausend v. Chr. beherrschten die Vorfahren der Slawen, die im Gebiet der Alten Rus lebten, die Techniken des Schmiedens und der Wärmebehandlung von Metallen. Im 10. Jahrhundert kannten russische Handwerker die Geheimnisse des gemusterten Stahls – die Prototypen des zukünftigen Damasts.
Schmiedekunst war das erste Handwerk, das einen speziell ausgestatteten, vom Wohnbereich getrennten Raum erforderte. Archäologische Funde zeigen, dass Schmiede bereits im 4.-5. Jahrhundert n. Chr. im Wolga-Oka-Zwischenstromgebiet in speziellen Nichtwohngebäuden – Schmieden – arbeiteten.
Aus Brandschutzgründen befanden sich Schmieden meist am Rande der Siedlungen, in der Nähe der Stadtmauer. Sie waren mit einem Ofen und einem Blasebalg ausgestattet.
Technischer Fortschritt in der Schmiedekunst
Im Laufe der Jahrhunderte verbesserte sich die Schmiedekunst allmählich. Ein wichtiger Schritt war die Mechanisierung des Schmiedeprozesses. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts erschienen Schmiedehämmer mit Antrieb durch ein Wasserrad – Mittel- und Heckhämmer.
Jüngste archäologische Funde in Großbritannien deuten darauf hin, dass es bereits im 3. und 4. Jahrhundert wasserbetriebene Schmieden gab. Dies lässt darauf schließen, dass Versuche, die schwere körperliche Arbeit der Schmiede zu mechanisieren, schon lange vor der industriellen Revolution im Gange waren.
Ende des 18. Jahrhunderts kamen Seil- und Dampfhämmer, Schnecken- und Hydraulikpressen in der Schmiedeproduktion zum Einsatz. Mit dem Aufkommen neuer Mechanisierungsverfahren verbesserte sich die Technologie zur Herstellung von Schmiedeteilen nicht nur durch Schmiedeverfahren, sondern auch durch Warmprägen und sogar Kalibrieren.
Allmählich entwickelte sich das Schmiedehandwerk zu einer eigenständigen Produktion. In Russland entstanden in Tula, Sestrorezk und Ischewsk die ersten spezialisierten Fabriken, in denen zunächst Waffen und später auch andere Produkte hergestellt wurden.
Trotz des technologischen Fortschritts und der Entwicklung neuer Methoden der Metallverarbeitung behält die traditionelle Schmiedekunst ihre Bedeutung. Viele Techniken und Methoden der alten Meister werden auch heute noch angewendet, allerdings unter Verwendung moderner Materialien und Geräte.
Das Wesen des Schmiedens ist seit Jahrtausenden unverändert – es ist die Arbeit mit lebendigem Metall, die ein besonderes Gespür und Verständnis für dessen Eigenschaften erfordert. Moderne Schmiede streben wie ihre antiken Vorgänger nach einem Gleichgewicht zwischen künstlerischem Ausdruck und Funktionalität der Produkte.
Das wiedererwachte Interesse an traditionellem Handwerk hat zu einer neuen Blüte der Schmiedekunst geführt. Handschmieden wird heute besonders wegen der Einzigartigkeit jedes Produkts, seines individuellen Charakters und seiner Qualität geschätzt, die in der Massenproduktion nicht erreichbar ist.
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